Was du am Günstigsten machst, wenn wieder Verklebungen auftreten, kann ich dir leider nicht sagen ... bisher - toitoitoi - hatte ich das Problem noch nie und bin wirklich froh drüber. Meine Kastraten hatten sich zum Glück alle selbst sauberhalten können, bei ihnen war das nicht so schlimm nach der Kastra. Sie hatten allerdings auch alle nur wenig Probleme danach (außer Dumbo, da soll es wohl auch sehr auf der Kippe gestanden haben - kann ich mir gut vorstellen, Dumbo war immer so ein zarter Fratz, aber bei ihm war in der Hinsicht zum Glück auch kein Problem, nachdem er zu mir kam.)
Fell wird übrigens beim Putzen immer ein wenig aufgenommen - in freier Wildbahn meist sogar mehr, wie unter den kontrollierten Bedingungen der Gefangenschaft. Auch daran sind die Chinchillas angepaßt - daran ist eigentlich jedes Säugetier angepaßt, naja, bis auf die Nacktaffen, Nacktmulle und was sonst noch so im Laufe der Evolution das Fell wieder aufgegeben hat ...
Das aufgenommene Fell wird sogar bei den Chinchillas eingesetzt, um die Därme ab und an richtig durchzuputzen ... Haare sind nämlich unverdaulich, hart und wirken im Darm wie eine Bürste.
Vorraussetzung, daß das klappt, ist natürlich genügend Frischfutter ... das Wasser aus dem Frischfutter spühlt die "Bürste" weiter, ist nicht genügend Wasser im Futter, bleibt die "Bürste", sprichweg Haare, irgendwo hängen und wenn man Pech hat, bilden sich gefährliche Bezoare, Haarballen an Stellen, wo sie nicht hingehören ... (am Häufigsten bilden die sich im Magen, aber auch im Darm können Haarballen zu Verstopfungen führen).
Dabei haben Chinchillas noch den Riesenvorteil, daß sie daran angepaßt sind, nix zu trinken und dennoch Trockenzeiten zu überleben - sie brauchen also nur einen Wassergehalt von mind. 40% in der Gesamtration (also Sämereien mit unter 15% Wasser, getrocknete Kräuter und Gräser unter 15% Wasser und Grün- und Saftfutter mit einem Gehalt von über 80% Wassergehalt ergibt dann über 40% Wassergehalt in der Gesamtration).
Das ist dann übrigens auch das Gefährliche, wenn man Chinchillas mit nur getrockneter Kost dazu zwingt, zu trinken ... das Wasser kommt dann nicht gleichzeitig mit dem Nahrungsbrei in den Magen und Darm, ist nicht gut vermischt und so wird es wahrscheinlicher, daß sich Haarballen im Verdauungstrakt bilden! Das passiert zwar seltener, wie bei Kaninchen, aber auch bei Chinchillas passiert es und es passiert tatsächlich nahezu nur bei Trockenkost-Chinchillas!
Ansonsten ist das eine sehr gute Idee, den Ghassoul ins Gehege zu streuen ...
1. Chinchillas baden deutlich lieber in einer sehr dünnen Staubschicht, sie brauchen keine zentimeterhohe Badeschicht.
2. Sie haben deutlich mehr Platz zum Baden ... dabei kann man auch etliche Verhaltensweisen beobachten, die in einer Badeschüssel nicht gezeigt werden können, aufgrund des fehlenden Platzes. So legen sich Chinchillas manchmal hin und schieben sich mit ihren Hinterbeinen durch den Badesand, das können sie sogar fast gänzlich auf den Rücken gedreht, nur eine Hinterhand bleibt dabei am Boden, mit der sie sich dann durch den Sand schieben. Ich habs bislang nur selten beobachten können - aber sieht schon sehr abgefahren aus, wenn sich da so ein total entspannt verrenktes Chinchilla durch den Käfig schiebt
Auch das Reiben an den Steinen ist ein typisches Komfortverhalten, was man normalerweise nicht in der Badeschüssel beobachten kann - sondern nur dort, wo ein wenig Badesubstrat danebengegangen ist.
3. Haben sie zudem stückigen Ghassoul zur Verfügung, richten sie sich ihre eigenen Badestellen nach Gusteau ein ... dabei werden die Ghassoulstücke durchaus im Maul quer durch den Käfig getragen, um an einer gänzlich anderen Stelle auch ne Badestelle einzurichten. Der Ghassoul wird dann an der neuen Badestelle zerbissen und die feine Staubschicht hergestellt, welche die Chins zum Baden brauchen.
4. Wenn nur eine dünne Badesubstratschicht liegt, staubt es nicht so furchtbar, wie wenn sie in einer ganzen Wanne voll Badesubstrat baden - ist besser für die Hausfrau und die Atemgänge aller Anwesenden.
Es gibt allerdings auch einige Nachteile ... es landet deutlich mehr Badesubstrat vor dem Käfig, wie wenn man Schüsseln oder Badehäuschen benutzt. Ich hab es deshalb momentan bei mir gestrichen mit dem freien Baden direkt auf dem Boden, ich muß erstmal die untere Etage so gestalten, daß das wieder geht, ohne daß ich jeden Tag Sand kehren muß. Da gibts noch ein paar Undichtigkeiten, wo die Chins den Sand nach draußen schieben.
Ach ja ... und es ist schwerer sauber zu machen, wenn Badesubstrat auf den Brettern liegt und da ein Brettpinkler sich verewigt - das Zeug trocknet an und man bekommt es kaum wieder runter. Oder aber beim Ausfegen hat man das nasse Zeug im Feger hängen, was jetzt auch nicht so angenehm ist.