vorbeugendes Kiefer-Röntgen?

Aussage der wirklich sehr kompetenten Tierärztin gestern: "Wenn ich mir anschaue, wie viele Chins Zahnprobleme haben und wie elendig sie daran zugrunde gehen trotz Lebensfreude und Appetit, wäre es durchaus zu empfehlen 1-2x jährlich den Kiefer aller Chins "vorsorglich" röntgen zu lassen, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und sie zu beheben. Ich weiß, dass es eine Kostenfrage ist, grad wenn man mehrere Chins hat, aber dadurch würde man sich und den Tieren viel Leid ersparen."

Man muss dazu sagen, dass die Ärztin die Chins ohne Narkose röntgt und auch die Zähne ohne Narkose schleift und die Preise sind wirklich absolut human. Profitdenken schließe ich aus.

Ich bin am Überlegen das tatsächlich zu tun. Besser jetzt als nach Jahren - wie bei Kevin - feststellen zu müssen, dass das Tier schwere Zahnveränderungen hat, die sich ja über Jahre entwickelt haben und man davon nichts merkte, weil man eben nicht ins Tier reingucken kann.

Man muss dazu auch auch ausdrücklich sagen, dass um so vorgehen zu können, man einen wirklich guten kompetenten Tierarzt bräuchte und den haben die allermeisten eben nicht. Dann kann man sich das Vorgehen also auch sparen...
Viele Tierärzte legen die Chins zum Röntgen in Narkose...
Die meisten können die entstandenen Röntgenbildern nicht annährend richtig deuten/lesen...
Viele können keine fachmännlische Zahnkorrektur machen...
etc.

huhu

habe gestern laaaaaaaange mit insgesamt 5Tierärten telefoniert.
3 "normale" und 2 chinspezialisierte.

und alle raten davon ab!

ein röntgen ohne narkose ist logischerweise nur möglich, wenn die nasen ruhig halten (oder der oben genannte TA hat eine eigene Vorrichtung wo sie rein gesperrt kommen? keine ahnung wie das gehen soll.)

sie erklärten mir alle das selbe, waren sogar einstimmig bereit es mal ohne sedierung zu versuchen,
ABER (und das sind für mich die wichtigsten Aspekte):

*TA Besuche sind stress
*Vorbeugendes Röntgen müsste ca alle 2-3 Monate regelmässig gemacht werden.
es geht da überhaupt nicht um die Kosten, aber bei uns in Österreich kosten 1 Röntgenbild um die 40Euro. ohne eventuelle Behandlung bzw Sedierung.
*Zahnanomalien können auf einmal auftreten.
zb war man vor 2 wochen erst kontrolle, und jetzt haben sie was....
erblich bedingte anomalien sind von geburt an vorhanden.
die wachsen nicht erst.

Ich für mich habe lange darüber nachgedacht und werde erst zum TA gehen wenn ich Veränderungen in der Futteraufnahme bzw Kaugeschwindigkeit und Gewichtsabnahme erkennen sollte.

Ich möchte sie keinem unnötigen Stress aussetzen, und Sedierung bzw Narkosen vermeiden.

ich achte deshab auch eine seeeeeeeeeehr rohfaserreiche ernährung und beobachte die Stinker regelmässig, wie sie essen, was sie essen, wie schnell, ob sie wieder was ausspucken....

Die Röntgenstrahlung selbst ist recht ungesund ... sie kann Tumore auslösen, beeinflußt das Immunsystem negativ und kann zu Hirnveränderungen führen, da der Kiefer nunmal na am Hirn dransitzt ... schon allein das sind Gründe, weshalb ich so ein Röntgenscreening vorbeugend nicht mehr machen werde (hatte ich früher bei meinen Kaninchen gemacht, um ja kein Kaninchen in die Zucht zu nehmen, welche Kieferprobleme hätte ... )

Ich gebe auf das Gerede der meisten Tierärzte nichts, ist nicht böse gemeint, aber man schaue sich unter anderem nur an, was sie dir an Falschinfos gesagt haben.
ZB wird kein Chin mit Zahnanomalien geboren, mehr schreib ich wann anders vom pc aus.

Murx Pickwick schrieb:

hatte ich früher bei meinen Kaninchen gemacht, um ja kein Kaninchen in die Zucht zu nehmen, welche Kieferprobleme hätte ...

Was ich sehr vorbildlich finde! Grad Züchter sollten penibel drauf achten absolut jede Auffälligkeit durch Ausselektieren zu beseitigen.

Grad neulich unterhielten sich zwei Pseudozüchter bei fb und fanden es ganz normal mit Chins mit Zahnproblemen zu vermehren da es ja nur spitzen seien oder sowas halt mal vorkommt. Diese Leute gehören in den Knast!

Ach du scheisse
Die armen tierchen

Kennt ihr pitri von paeppelchins.de?

Bei Kaninchen bringt das vorsorgliche Röntgen für Zuchtzwecke nix ... angeborene Kiefer- und Zahnfehlstellungen sind bei Kaninchen extrem selten und fast immer dominant. Dazu kommt, es handelt sich zudem auch noch um Probleme, die auch ohne Röntgen auffallen, in der Natur überleben betroffene Kaninchen nicht, da sie ohne ärztliche Eingriffe schlichtweg verhungern, bevor sie ihre ersten Jungen haben.

Zahn- und Kieferprobleme entstehen bei Kaninchen durch Mangel- und Fehlernährung des Muttertieres, durch ständiges Stören des Wurfes, durch Mangel- und Fehlernährung der Jungkaninchen etc. Sie sind also hauptsächlich fütterungsbedingt, seltener krankheitsbedingt oder haltungsbedingt. Und das kann man nicht rauszüchten ...
Man kann beispielsweise bei Pellets-Gemüse-Heu-Fütterung mit 10 - 20% Kieferanomalien bei den Jungen rechnen, bei einer Heu mit bissi Gemüse kann das sogar die Hälfte des Wurfes betreffen!
(Das ist auch der Grund, weshalb so viele Zwergkaninchen betroffen sind - das ist der Kaninchentyp, der noch am häufigsten Fehl- oder Mangelernährt wird, gerade bei Hobbyzüchtern, die nicht über die beiden großen Kaninchenzuchtverbände organisiert sind)

Bei Chinchillas dürfte es ähnlich sein, daß der Kiefer genau so aussieht, wie er aussieht und die Zähne genau so angelegt werden, wie sie angelegt werden, ist so immens wichtig für Chinchilla, Kaninchen, Degu und Meerschwein, daß es da so gut wie keine Mutationen gibt. Jede Mutation bringt da nunmal nur Verschlechterungen mit ...

also bestätigt das wieder all die erfahrungen von euch, dass man mit der richtigen ernährung krankheiten und/oder anomalien vermeiden kann?

Ja - allerdings kann man logischerweise weder alle Krankheiten und Anomalien vermeiden, sondern nur die ernährungsbedingten Krankheiten und Anomalien und da leider auch nicht alle.

Beispiel:
Herzklappenfehler ist Herzklappenfehler, der geht nicht weg, egal wie gut ich ernähre ... da kann ich nur züchterisch gegen angehen, indem ich keine Chins mit Verdacht auf Herzklappenfehler in der Zucht einstelle oder mir sogar nen genetischen Test drauf entwickeln lasse und alle Chins mit diesem Erbfehler nicht mehr in die Zucht nehme.

Das traurige ist, das einige ernährungsbedingte Schäden so horrende sind, daß auch sie nicht mehr weggehen ... klassisches Beispiel ist Rachitis, aber auch einige Kieferanomalien (retrogrades Zahnwachstum beispielsweise). Manchmal hat man Glück und man kann sowas mit einer Ernährungsumstellung aufhalten - aber es geht nicht mehr zurück, der Schaden ist angestellt! Und man wird nie die Garantie bekommen, daß wenn sowas angehalten hat, es auch im Alter nicht mehr weitergeht - oft verschlimmert sich sowas dann doch wieder im Alter, egal wie gut man ernährt!

aber, bitte sag mir zur beruhigung der nerven, dass vorsorge besser ist als nachsorge?!

Ja doch ... Vorsorge ist besser wie Nachsorge ...
Gehts dir nun besser? *lach*

Jaaaa

Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, ob ich meine diese Vorsorge-Tortour zumuten möchte, da ich keinen FS habe und jedesmal mit dem Bus zum TA tuckeln muss, ist das nur eine Doppelbelastung für meine Chins!
Ich klopfe auch einfach mal auf Holz *tock-tock-tock*, dass ich seit mehreren Jahren kein Zahnchin hatte/habe!!!
Auch wenn ich meine TÄ-Ehepaar fragen würde, was sie von dem Vorsorge-Röntgen halten, würden sie es ebenfalls so sehen! ... warum schlafende Hunde wecken??