Es gibt auch keine reguläre Empfehlung ... kann es nicht, dazu reagieren die Chins zu individuell, was Saaten angeht.
Ich selbst beispielsweise hatte bislang nur Chins, wo es nach einiger Zeit mit der ad lib Verfütterung von Saaten ging ... mal gehen sie an die Näpfe, mal nicht. Viel gefressen wird höchstens im Winter - da dürfen sie auch.
Das heißt also, ich mach mir da keine Gedanken, ich füll die Saatennäpfe auf (oder besser gesagt, ich packe in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen die Saaten im Napf in einen Blumentopf und laß die da keimen, da die Saatennäpfe eh nie ausgefressen werden) und mische wieder rein, was ich gerade da hab.
Ölsaaten gibts ständig, Mehlsaaten ab und an ... und da hauptsächlich Feinsaaten, große Mehlsaaten, wie Gerste oder Hafer gibts nur selten. Manchmal biete ich auch Hülsenfruchtsamen an, die aber meist nicht angerührt werden.
Nüsse gibts nicht regelmäßig, aber wenn, dann durchaus auch nen ganzen Napf voll ... dauert eh Ewigkeiten, bis der leer ist und meistens finde ich dann die Nüsse in der Einstreu ...
Wenn Chins zuviel Saaten futtern, fressen sie weniger Kräuter und Gräser - was ja ihre Hauptkost ist. Im Sommer ist das eigentlich nicht so ein großes Problem, weil man da viele Wildkräuter und Wildgräser frisch verfüttern kann, so nutzen sich die Zähne auch schön ab, wenn weniger Kräuter und Gräser gefressen werden. Im Winter dagegen, wo die Chins eh bevorzugt die getrockneten Kräuter und Gräser futtern, kann dies dazu führen, daß die Backenzähne nicht genügend abgenutzt werden.
Du weißt ja in etwa, wieviel deine Chins an Kräutern und Gräsern futtern - wenn du merkst, daß durch die Sämereien deutlich weniger Kräuter gefuttert werden, rationierst du ...
Ein weiteres Problem ist, daß es Chins gibt, die sich an Sämereien regelrecht fett futtern ... meist ist das allerdings eh eher ein Mehlsaatenproblem, da Mehlsaaten viel Stärke enthalten, die auf dem Weg in den Darm in Glucose und Fructose gespalten wird. Glucose sorgt für einen erhöhten Insulinausstoß, das Insulin wird beim Transport der Glucose aus dem Blut verbraucht, die Glucose schnellstmöglich aus dem Blut geholt und dadurch kann es zu einer Unterzuckerung kommen, welche wiederum dafür sorgt, daß die Chins weiterfressen, statt satt zu sein ... alles, was nun zuviel an Energie gefuttert wird, wird nun in Fettzellen eingelagert und irgendwann hast du keine agilen, muskulösen Chins mehr, sondern faule Schwabbelmonster.
Auch zu kleine Käfige können dazu führen, daß mehr Energie aufgenommen wird, wie an Muskelenergie verbraucht wird - dann können auch Ölsaaten dazu führen, daß die Chins dick und fett werden. Wenn der Käfig allerdings so groß ist, wie hier im Forum empfohlen, sollte das allerdings nicht passieren können ...
Das Schöne an den Chins ist es, daß es nur sehr, sehr wenige Chins gibt, die mit Saaten nicht maßhalten können, die meisten Chins lernen das mit der Zeit.
Allerdings wird, wenn man Saaten endlich ad lib anbietet, immer die ersten Tage zuviel gefuttert - nach ein paar Tagen allerdings sollte der Saatenverbrauch wieder runtergehen, da die Chins ja merken, daß sie immer Saaten zur Verfügung haben.