Jap es bleibt bei den 17%.
Ich gehe davon aus, dass es sich um Einfach- oder Zweifachzucker (z.B. Saccharose) handeln muss, habe mich aber ehrlich gesagt mit den genauen Methoden der Zuckermessung bei der Futtermittelanalyse noch nicht vertraut gemacht. Die Fehler vermute ich daher im Rahmen der Zuverlässigkeit der Futtermittelanalysen zur Bestimmung von Zucker und Stärke.
Vielleicht dürfte es eine Hilfe sein, dass wir dank der Pferdehaltung wissen, dass gerade die Industriegräser hohe Fructan-Gehalte haben. Dabei handelt es in der Tat nicht um Stärke, aber um eine stärkeähnliche Substanz, auch ein Mehrfachzucker, welcher die Pflanzen offenbar als Energiespeicher verwenden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fructan
Problematisch sind jedoch sowohl Einfach- bzw. Zweifachzucker, wie auch verdauliche Mehr- und Vielfachzucker wie Stärke und wohl eben auch Fructan. In der Verdauung im Darm gibt es da auch nicht einen grossen Unterschied, abgesehen davon, dass die Komplexzucker erst noch enzymatisch abgebaut werden müssen und durch ein Mangel an Enzymen oder einen hohen Zuckergehalt (welcher von den Enzymen nicht angemessen verarbeitet werden kann) kann ein Teil unverdaut in den Dickdarm gelangen und ist dort ein gefundenes Fressen für Hefen und diverse Mikroorganismen. Insofern müsste man Fructose und Glucose als weniger problematisch betrachten, zumindest in der Menschenernährung scheint das in gewissen Fällen so zu sein, dass diese Einfachzucker den Darm weniger belasten als Stärke und Co. Nach diesem Prinzip funktioniert denn auch die Diät von Elaine Gottschall zur Behandlung von Morbus Crohn und Co. (ich muss hier allerdings noch anmerken, bei solchen Erkrankungen ist die Ernährungsumstellung nur ein Teil der Lösung, mentale Einstellungen, Verhaltensweisen, Sport, stehende Tätigkeiten usw. spielen da alle auch eine Rolle und Erfolge können nur durch einen ganzheitlichen Ansatz auch nachhaltig sein).
Apropos bei den Richtwerten für Luzerne, Getreideerzeugnisse, die können natürlich stark nach Quelle variieren und bei der Luzerne im Speziellen spielt auch das Alter stark eine Rolle.
In der ALP-Datenbank, welche ich in dem Thread, den du eingangs verlinkt hast, kann man übrigens sehr schön die verschiedenen Altersstadien der Luzerne vergleichen, da sollte man das eigentlich schön sehen. Die Datenbank funktioniert ähnlich wie ein Webshop, man fügt zuerst die Nährstoffe hinzu, die man sehen will und dann die Futtermittel, am Schluss geht man zwar nicht zur Kasse, aber man lässt sich alles anzeigen. Hat man das Prinzip verstanden, findet man sich schnell zurecht, es braucht aber einiges an Klicks und Zeit... das hätte man m.E. sicher auch einfacher umsezten können, aber ich will jetzt mal nicht klagen
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