Plötzlich heftige Aggression in 2er Jungs-Gruppe - aber nur bei Auslauf!

Hallo Ihr Lieben!

Ich bin ganz frisch hier im Forum angemeldet und dies ist mein erster Beitrag. Ich bin zwar nicht ganz unerfahren in der Chinhaltung, aber jetzt gibt es hier bei uns ein Problem, bei dem ich mit meinem Latein am Ende bin...

Da ich mich gerade erst angemeldet habe, steht die Vorstellung meiner 4 Knalltüten noch aus. Hier nur in Kürze wie das Zusammenleben aussieht:

Herr Böckmann, mein ca. 6 Jahre alter Chinbock ist leider im Februar "verwitwet" und der Versuch einen neuen Freund für ihn zu finden endete nach langem Hin und Her in der Entscheidung zukünftig 2 Böckchengruppen zu halten ;-) Der kleine Bhalu wollte sich zwar nicht mit Herrn Böckmann verstehen, aber mich hatte er natürlich im Sturm erobert! Somit bekam Bhalu den kleinen Bruce dazu.

Um die beiden geht es im Augenblick auch. Die Vergesellschaftung hat der Züchter im April übernommen und ich hab die beiden dann nach 4 Wochen zu mir geholt. Leider war es schon damals nicht sooo friedlich, wie der Züchter vorgab. Das Problem war, dass der kleine Bruce (3 Monate jünger als Bhalu) als halbe Portion doch die Chefposition für sich beanspruchte. Also war Jagen, Tasthaare kürzen und Gemecker angesagt. Das ganze ging bis ungefähr Juli. Aber es war nie so aggressiv, dass ich die beiden hätte trennen müssen. Kein Fellfliegen und keine Beißereien. Dann war Bruce tatsächlich der Boss. Alles war soweit friedlich. Da Bruce ein echt hyperaktiver Kerl ist und manchmal einfach rumrüpelt und auch Bhalu seine dollen 5 Minuten haben kann, gibts natürlich immer mal Raufereien, aber nix Dramatisches.

Jetzt änderte sich aber an der Situation folgendes. Für Herrn Böckmann fanden wir nach langer Suche und vielen Mißerfolgen endlich den kleinen Zorro (jetzt 6 Monate alt). Die beiden standen anfangs in einem anderen Raum, um die Vergesellschaftung nicht durch Bruce und Bhalu zu gefährden. Alle klappte und sie stehen seit ca. 2 Monaten im gleichen Raum. Vor 4 wochen zogen sie vom Vergesellschaftungskäfig in den großen Käfig und ich hatte den Vergesellschaftungskäfig noch nicht weggeräumt. Ansonsten habe ich eine halbhohe Trennung gebaut, damit sich die beiden Gruppen beim Auslauf nicht gegenseitig wahnsinnig machen. So hat jeder seinen Bereich. Als Bruce und Bhalu dann draussen waren schnüffelten sie interessiert am Käfig, der auf ihrer Seite stand. Ich dachte mir nix dabei. Alles war, wie immer friedlich. 2 Tage später die gleiche Situation, nur, dass wohl eine Klappe des Vergesellschaftungskäfigs aufgegangen war. Bei hopsten rein und nach einigen Minuten stürzte sich Bruce plötzlich innerhalb des Vergesellschaftungskäfigs in einem Affrenzahn auf Bhalu. Ich reagierte sofort und konnte die beiden trennen. Aber es war Fell geflogen, was noch nie passiert war. Im eigenen Käfig war wieder alles im Lot. Ich entfernte den Vergesellschaftungskäfig sofort und gab den beiden erst einmal keinen Auslauf.

Seit diesem Abend jedoch hat sich etwas verändert. Im Käfig ist Friede. Sobald jedoch die Klappe aufgeht und beide draußen sind, wird Bruce zur Furie und stürzt sich wie ein Verrückter auf Bhalu. Flüchtet dieser in den Käfig ist wieder alles in Butter...Ich habe es schon mehrfach ausprobiert...sobald sich die Tür öffnet klappt irgendein Schalter um und Bruce dreht durch. Wenn ich dann nicht dazwischen gehen, fliegen Fellbüschel und weiteres will ich mir gar nicht vorstellen...

Was ist bloß los? Hält er Bhalu für einen feindlichen Bock, weil er das eine Mal eben Herrn Böckmann in seinem Revier gerochen hat? Was kann ich tun, damit die beiden wieder normal zusammen laufen können?

Es wäre super, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet. Will die Gruppe natürlich langfristig nicht gefährden...

LG
Pamela

Also, um da nichts zu riskieren gibst du den zweien jetzt erstmal keinen gemeinsamen Auslauf mehr. Ich kenn das von meinen Chins auch, wenn sie die andere Gruppe riechen, das sie anfangen ihre Partner zu mobben.

Kann aber natürlich auch sein, dass es einfach zwischen den Beiden nicht so klappen soll wie du dir das vorstellst. Wenn die VG von Anfang an schwierig war, könnte es sein, dass sie sich einfach nicht so sehr mögen.
Ich wür jetzt erstmal so weitermachen und für ca. 3 Wochen keinen gemeinsamen Auslauf mehr geben. Kannst sie ja nacheinander laufen lassen. Oder hast du zufällig noch einen anderen Raum, z.B. das Bad?! Irgendwo wo keine anderen Chins rumlaufen/stehen.

Ja, das werde ich auf alle Fälle erstmal so machen mit dem getrennten Auslauf. Habe das letztes Mal auch schon so versucht, aber auch abgebrochen, weil Bruce sich selbst, wenn er Bhalu nur von drinnen beim Laufen gesehen hat, schon furchtbar aufgeregt hat. Er ist total angestochen durch den Käfig gerast und konnte sich gar nicht beruhigen - erst als Bhalu wieder drin war...deshalb kam ich auch darauf, dass es vielleicht nicht an der Beziehung der beiden selbst liegt, sondern an irgend was anderem im Auslauf.

Haben einen Zwischenflur in der Wohnung, wo auch schon die VG der anderen beiden Böcke anfangs stattfand. Könnte den Boden einfach nochmal richtig schrubben, damit wirklich alle Gerüche weg sind und es in diesem neutralen Bereich nochmal versuchen. Sollte ich dann trotzdem einige Zeit damit warten?! Würde die beiden einfach dahin tragen, damit sie erstmal nicht durch das bekannte Territorium laufen müssen.

Hoffentlich lässt sich das Problem in den Griff kriegen und spitzt sich nicht noch zu...3 Böckchengruppen kann ich nämlich unmöglich halten und eine Abgabe von Bruce würde mir echt das Herz brechen... mache mir wahrscheinlich zu viele Gedanken - aber Ihr wisst ja wie das ist!

Habe gestern abend nun nach einiger Zeit beiden wieder gemeinsamen Freilauf gegeben. Allerdings habe ich dazu neutralen Boden gewählt und den Flur präpariert. Habe die beiden hingetragen und siehe da: alles war total friedlich und harmonisch!!! Ab und zu gabs Nasenkontakt und einmal wurde aufgeritten, aber ohne Jagen. Werde das jetzt erstmal so weiter laufen lassen, bis ich sie wieder im Chinzimmer toben lasse und werde vorher auch nochmal alles mit Essigwasser schrubben! Bin total froh, dass die Entwicklung positiv ist! Im Käfig herrscht momentan eh die große Liebe Ich bin so erleichtert!!!!! FreuFreuFreu!

Super Das freut mich! Auf dass es so bleibt und die Beiden sich auch im Chinraum beim Auslauf wieder lieb haben!

Leider habe ich schon wieder Probleme mit meinen beiden Streithähnen...Habe sie seit dem Streit beim Auslauf immer im neutralen Flur laufen lassen, denn die Jagereien beim Auslauf habe ich immer wieder beobachtet, wenn die andere Gruppe in der Nähe, oder vorher draussen gewesen ist. Leider gibts mittlerweile auch im Käfig Stress. Bhalu (in der Rangfolge untergeordnet) hatte morgens öfters die ein oder andere Stelle im Fell, die von dem Streit zeugte. Gestern habe ich zum ersten mal gesehen, wie sie sich durch den Käfig gejagt haben und habe sofort die Fläche verkleinert! Eben habe ich einige Fellbüschel im Käfig gefunden und der arme Bhalu hat immer grössere Lücken im Fell...eben beim Freilauf gabs nur ne Minirauferei und jetzt ist auch wieder Ruhe. Bhalu wirkt aber etwas verunsichert und Bruce ist in den letzten Tage eh sehr nervös :-( Weiss nicht, wie lange ich mir das noch anschauen soll?! Bhalu ist jetzt 1 Jahr und 3 Monate alt und Bruce ist gerade 1 Jahr alt geworden...Sind es normale Rangkämpfe?! Erschwerend hinzu kommt, dass beide momentan wg. Giardien behandelt werden. Vielleicht stresst das zusätzlich?! Die letzte Behandlung war allerdings dahingehend problemlos...weiss auch nicht, wo sie sich den Mist immer aufschnappen...Bin insgesammt etwas verzweifelt, weil bei mir keine andere Gruppenzusammenstellung möglich ist und heute abend weg zu gehen und Silvester zu feiern trau ich mich gar nicht...:-(((( Werde wohl auf die Rabauken aufpassen müssen! Was meint ihr zu der Situation?! Danke schonmal für eure Antworten!

Gerade haben sie sich wieder ganz ausgiebig gegenseitig geputzt und sind sehr lieb miteinander umgegangen...werde noch irre...sitze jetzt erstmal vorm Bildschirm und beobachte die beiden via Infrarotkamera (hab ich mir mal wg. Vergesellschaftung etc. angeschafft)...Schlafen könnte ich jetzt eh nicht :-(

Oh je das klingt nicht so dolle. Jagen sie sich auch auf kleinerem Raum? Kannst du den Käfig abteilen? Ich würd sie erstmal "enger" zusammenhalten. Wenn der Platz zum Jagen fehlt, hören sie meist auf. Aber anfangs gut beobachten, weil auf kleinem Raum kann man natürlich weniger ausweichen.

Ich würd mal überlegen ob du die Beiden kastrieren lässt oder zumindest den "Jäger"

Also ich hatte den Käfig ja schon vorgestern auf die Hälfte (nur noch oberer Käfigteil) verkleinert. Sie haben im Augenblick eine Grundfläche von ca. 1,40m x 0,70m zur Verfügung. In dieser Situation ist der nächtliche Zwischenfall dann passiert...Sollte ich die Fläche weiter verkleinern?! Wird zwar schwierig, aber vielleicht fällt mir was ein. Leider habe ich das ganze ja nicht gesehen, sondern nur die Fellbüschel vorgefunden. Vermute aber, dass Bhalu Bruce immer wieder reizt, weil ihm vielleicht die Chefposition von Bruce nicht mehr schmeckt...Habe schon öfters gesehen, wie er Bruce ein bisschen geärgert hat. Seit Freitag ist alles schlimmer. Wir waren an dem Tag auch beim Tierarzt. Das ist eh Stress, weil ich wg. der Darmentzündungen ca. 200km nach Holzwickede fahren muss. Bei mir gibts leider keinen fähigen Arzt! Keine Ahnung, ob das was mit dem Streit zu tun hat?! Es war ja auch Vollmond...bisher hab ich da aber nix gemerkt.

Was das mit dem Kastrieren angeht, bin ich etwas verunsichert, weil ich das bei meinen anderen Bock schonmal wegen grosser Schwierigkeiten bei der VG in Betracht gezogen hatte. Die Tierärztin riet mir aber absolut ab davon, weil sie meinte, dass die charakterliche Veränderung meist gar nicht spürbar ist und die Risiken im Vergleich zu hoch.

Im Augenblick liegen beide wie die Unschuldsengel im Häuschen...Schlimm sind die!!!

Jep wenn es geht würde ich noch weiter verkleinern. Mehr als einen Meter Breite würde ich nicht machen. Was ansonsten noch hilfreich sein kann ist den Käfig komplett vollzustellen, sodass je Chins nur noch klettern etc. Können aber keine Rennstrecke mehr haben.

Es sind schon Fälle bekannt wo Kastrationen geholfen haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass solche Jägereien phasenweise immer wieder auftreten werden. Vor allem für den Gejagten ist das enormer Stress.
Eine Garantie, dass eine Kastration hilft gib es natürlich nicht. Dann müsste man schauen ob man die Böcke getrennt voneinander mit einem Weibchen hält. Dafür müssten sie ja eh kastriert sein.

Ich kann Lea nur zustimmen. Also ich würde ebenfalls so handeln bzw. habe immer so gehandelt, als ich streitende Böckchen hatte. Scheint leider das übliche Problem mit den Herren zu sein, denn hier war es genau so. Zuerst gab es nur Zoff im Auslauf und hinterher auch nachts im Käfig. Verkleinern hat oft geholfen, aber BITTE sei wachsam, wenn du den Käfig verkleinerst und hab ein Auge auf sie, denn auf kleinerem Raum können sie sich natürlich nicht mehr gut aus dem Weg gehen und es kann schneller zu Verletzungen kommen.

Falls die Jagereien immer wieder auftreten, würde ich es auch mit einer Kastration versuchen. Meine Herren hab ich damit leider nicht mehr zusammen bekommen, aber es gibt ja auch Fälle, in denen es gut geklappt hat. Such dir dafür am besten einen erfahrenen Tierarzt, der nicht von Anfang an davon abrät, weil es ein zu hohes Risiko ist. Das zeugt nämlich nicht davon, dass er damit schon viel zu tun hatte.
Und falls sie die Jungs dann nach der Kastra nicht mehr verstehen sollten, kann man sie immer noch mit einem Mädel vergesellschaften

Danke für eure Ratschläge! Auch wenn die Tatsache blöd ist, daß in Böckchengruppen immer wieder diese Probleme auftreten, haben mich eure Aussagen ein wenig beruhigen können. Die Käfigverkleinerung werde ich morgen in Angriff nehmen. Muss mal bei meinen Eltern im Keller schauen, was ich da an Baumaterial finden kann. Bis dahin und natürlich genauso danach werde ich meine Herren unter ständiger Beobachtung haben. Wie gesagt, hab ich mir vor Monaten Gott sei Dank eine Infrarotcam zugelegt, die dafür bestens geeignet ist! Meine Silvesterfeier ist allerdings gestorben :-( naja, egal - Hauptsache den Monstern gehts gut! ;-)

Bruce ist auch echt extrem hyperaktiv. Er ist nur unter Strom. Vielleicht würde das tatsächlich besser durch eine Kastration...Falls der Fall eintritt, ist es dann sinnvoller beide oder nur Bruce kastrieren zu lassen?! Lea schrieb ja ggf. nur den Aggressor...Gerade gings schon wieder los...Na, das kann ja heiter werden. Falls ich sie trennen muss, würde ich den einen dann neben den anderen Käfig stellen, damit Sicht- und Schnuppekontakt besteht. Dann würde eine erneute Zusammenführung ja erst nach einer Kastra Sinn machen, richtig?!

Vielleicht mach ich mir auch für den Moment zu viele Gedanken...es ist eben nur so, dass bei Scheitern des ganzen definitiv einer gehen muss...und das macht mir Sorgen!

Hoffe einfach mal das Beste fürs neue Jahr und wünsche allen hier im Forum samt ihrer Süssen einen guten Rutsch und ein gesundes und glückliches 2013!!!

Die Tendenz ist leider nicht so gut...:,-( Habe die beiden den ganzen Abend und die ganze Nacht unter Beobachtung gehabt und musste 2x eingreifen. Dann bin ich eben, weil mittlerweile totmüde, ne Viertelstunde eingenickt und schon war wieder High Life...Bin zwar sofort rüber gerannt, aber ich habe schon wieder grosse Fellbüschel und einen total gerupften und irritierten Bhalu vorgefunden. Der arme Kerl hat leider auch schon wieder etwas abgenommen...

Meint ihr meine morgen geplante Käfigverkleinerung bzw. das Umsetzen in meinen VG-Käfig haben überhaupt noch Sinn?! Früher am Abend wurde sich noch ausgiebig geputzt. Bin total fertig mit den Nerven und kann diese Situation nicht mehr ewig so durchhalten, besonders wg. Schlafmangel und Job. Habe immer Angst vor einer Trennung der beiden gehabt, weil ich natürlichen keinen verlieren will!

Das Jahr hat somit nicht gut für uns angefangen...

Musste trennen...es wurde zu heftig...Einer sitzt jetzt im oberen Käfigteil und einer im unteren. Jetzt wird wie wild von beiden Seiten versucht durchzukommen, obwohl keinerlei Sichtkontakt besteht. Schlau sind sie ja wirklich, aber auch irgendwie schitzophren...bin gerade ziemlich traurig über den Verlauf und hoffnungslos, dass sie wieder zusammen kommen :,-(

Zitat :

Bruce ist auch echt extrem hyperaktiv. Er ist nur unter Strom. Vielleicht würde das tatsächlich besser durch eine Kastration...Falls der Fall eintritt, ist es dann sinnvoller beide oder nur Bruce kastrieren zu lassen?!

Ich würde direkt beide Tiere kastrieren lassen. Dann können sie die "schwere" Zeit gemeinsam durchstehen, vielleicht schweißt sie das nochmal zusammen. Meine Chinböckchen hatten sich vor der Kastra auch ziemlich gefetzt und hinterher, als sie beide platt waren und Schmerzen hatten, haben sie sogar gekuschelt. Ein paar Tage später ging der Stress dann wieder los, aber vielleicht hast du bei deinen Jungs ja mehr Glück. Und falls nicht, sind direkt beide kastriert und könnten mit einem Mädel vergesellschaftet werden - hättest du überhaupt Platz für einen zweiten Käfig bzw. eine zweite Gruppe?

Wenn sie sich so heftig gezofft haben, dass du sie trennen musstest, würde ich ihnen eine Pause gönnen. Lass sie erstmal getrennt, bis du das Gefühl hast, dass sie wieder runter gekommen sind.

Tut mir echt leid für dich... Ich kenn diese Situation leider nur zu gut und weiß, wie schei*e das ist... Auch nervlich ist das eine krasse Sache für den Halter.

Stell sie jetzt erstmal in getrennten Käfigen nebeneinander. Zu dem ganzen Stress kommt jetzt noch die ganze Reinigungsaktion wg. der Giardien...:-(

Die Jungs sind schon meine 2. Gruppe. Deshalb muss ich einen der beiden abgeben, wenn alle Versuche fehlschlagen. Deswegen bin ich ja auch so fertig.

Die andere Gruppe hat sich heute morgen auch ziemlich gefetzt. Wenn da jetzt noch was ähnliches kommt, dreh ich glaube völlig durch...

Wie sieht denn deine andere Gruppe aus? Also wie viele Tiere, Männchen/Weibchen etc.? Falls das hier irgendwo schon steht, tut's mir leid, bin ein bisschen vergesslich im Moment

Die andere Gruppe besteht ebenfalls aus zwei Böckchen. Der eine ist ca. 51/2 Jahre alt und sein Partner 8 Monate. Es war sehr schwer einen Partner für den älteren Bock zu finden und ich war heilfroh, dass es dann doch noch geklappt hat.

Meinst Du es könnte an der 2. Böckchengruppe liegen?! Hab aber leider nich wirklich ne Möglichkeit das auszuprobieren, da ich keinen 2. Raum zur Verfügung habe...

Es gibt Chins, die es nicht gut haben können, wenn noch andere Chingruppen im Raum sind und sie diese riechen. Ob das bei deinen allerdings der Fall ist, kann ich nicht sagen. Für mich hört es sich eher nach "dem üblichen Böckchen-Problem" an.
Hat sich denn irgendwas verändert bei den Chins? Neue Chins im Zimmer oder so?

In den letzten Wochen hat sich eigentlich nichts geändert, aber die Jagereien haben kontinuierlich zugenommen. Die Tierärztin meinte, dass vielleicht der Giardienbefall eine Rolle spielen könnte. Als wir am Freitag vom Tierarzt zurück kamen, fing es abends dann an sich zuzuspitzen.

Ich weiss, dass Bruce schon ein Problem mit der anderen Gruppe hat. Er ist immer besonders aufgeregt, wenn die anderen viel "reden" und ich darf ihn und Bhalu nicht rauslassen, wenn direkt vorher die andere Gruppe draussen war. Bruce fängt dann an zu jagen. Deshalb halte ich das alles auch strikt getrennt. Lasse niemals eine Gruppe laufen, wenn die andere das sehen kann!

Mittlerweile musste ich Bruce sogar in den Flur stellen, weil er im Chinraum die andere Gruppe so dermaßen aufmischt...er ist so aufgedreht, hektisch und nervös und er tut mir so leid, weil man ihm ansieht, das er gar nicht versteht, warum er nicht mehr in seinem Käfig ist :-( wenn das so weitergeht, muss ich tatsächlich in Richtung Abgabe denken, weil ich es so nicht mehr lange gehändelt kriege...er beruhigt sich gar nicht mehr...

Lass ihn kastrieren. Möglichst schnell am besten. Vielleicht hat dein Tierarzt ja schon morgen oder übermorgen Zeit?! Weil dann würd ich direkt beide Böcke kastrieren lassen und direkt wieder zusammensetzen. Wenn du damit länger wartest, musst du komplett neu vergesellschaften.

Tut mir leid, dass es so gekommen ist.

Ja, ihr habt Recht! Ihr habts mir ja auch alle mehrfach gesagt...bin nur so durch mit allem wegen den Nächten ohne Schlaf :-( Werde mich morgen gleich kümmern wg. der Kastra. Befürchte nur, dass ich wg. der Giardien warten muss...mal schauen...

Kann ich verstehen, dass du mit den Nerven ziemlich am Ende bist Der Gedanke, dass man ein Tier evtl. abgeben muss, ist ziemlich mies.

Wegen der Giardien kann ich dir nichts sagen, damit habe ich (zum Glück) keine Erfahrungen gemacht. Drücke dir ganz fest die Daumen, dass die Jungs bald kastriert werden können, alles gut klappt und sie sich hinterher wieder verstehen. Berichte unbedingt wie es weiter gegangen ist und wenn wir dir irgendwie helfen können, sag bescheid.

Ohje, ich glaub's Dir. Ich weiß wie zermürbend so Jagereien und vor allem die Sorge um die Tiere sind.
Jetzt heute kannst du ja eh nichts mehr machen. Die Chins sollen mal runter kommen und du kannst auch mal wieder enstpannt durchschlafen. Versuch mal ein bissl zu relaxen und morgen rufst du dann beim Tierarzt an

Werden sie behandelt gegen die Giardien? Bei einem leichten Befall kann für gewöhnlich dennoch operiert werden.

Drumkid schrieb:

Zu dem ganzen Stress kommt jetzt noch die ganze Reinigungsaktion wg. der Giardien...:-(

Dazu nochmal ganz kurz: Du brauchst da nix groß zu reinigen. Es sind immer ein paar Zysten, die überleben werden (allein schon mit dem neuen ausgeschiedenen Kot). Ich weiß, dass viele dazu raten, den Käfig abzudampfen und mit iwelchen Mitteln zu desinfizieren und Heißluftzuföhnen und und und Ich hatte auch Giardien und hab die ohne diese extreme Reinigung weg bekommen. Das einzige was wirklich Sinn macht: Fege oft die Köttel raus!
Wichtig bei Giradien ist, dass man das Immunsystem aufbaut. Denn ein gesundes Chinchilla bekommt erst gar keine Giardien. Man kann allerdings auch einiges über die Ernährung hinkriegen.
Solche extremen Käfigreinigungen sind Stress für die Tiere und damit können sich die Giardien schön weiter ausbreiten.

Ja, die Giardien werden behandelt und zwar mit Panacur. Leider hatte ich schon Mitte 2012 einen Befall und wer weiss, wie lange schon, da es vom Tierarzt gar nicht untersucht wurde. Hatte immer zu kleinen Kot. Die Giardien waren auch weg...bis jetzt. Habs wieder am schlechter werdenden Kot und leichter Gewichtsabnahme gemerkt.

Gut, dass Du das bzgl. Reinigung schreibst! Hab mich zwar mit allen möglichen Gerätschaften bewaffnet :-) aber richtig rein kriegt man einen Holzkäfig ja eh nicht. Den Heißluftföhn benutz ich aber trotzdem fürs gute Gewissen. Die Köttel mach ich täglich weg.

Die Tierärztin vermutet als Quelle das Futter. Neben Heu, Kräutern, Blüten, Blättern, Ästen - frisch und getrocknet - bekommen sie als Kraftfutter einen geringen Anteil Pellets. Hab mich noch nicht an die Sämereien gewagt. Ich soll auf alle Fälle Heu und Pellets umstellen laut Tierärztin! Hoffentlich bringts was.

Vielen Dank euch für die Hilfe! Ihr habt mich wirklich schon ganz gut beruhigen können! Es ist ja echt nervenaufreibend mit den kleinen Biestern ;-)

Wie sieht die Auswahl an Kräuter, Blättern und Blüten denn genau aus? Und wegen der Sämereien brauchst du dir eigentlich keine Gedanken macht. Man fängt meist an Ölsaaten zu geben und die werden in der Regel sehr gut vertragen. Im Kaninchenladen gibt es eine fertige Ölsaatenmischung, die auch für Anfänger sehr gut geeignet ist. Schau mal hier: http://www.kaninchenladen.de/speziell-fuer-chinchillas-1/verschiedene-mischungen/chinchilla-einsteiger-saatenmix.html

Jep, also allgemein sollte man bei Giardien auf Kohlenhydrate verzichten, weil sich davon auch die Giardien ernähren. Folglich wären Mehlsaaten und Pellets gestrichen. Ölsaaten kann man hingegen prima verfüttern.
Und ganz wichtig ist es als Hauptfutter ganz viel Grünfutter (frisch und getrocknet) anzubieten.

Habe heute folgende Antwort von meiner Tierärztin bekommen:

Hallo Frau Stein,

das ist ja blöd, daß sich die beiden so zerstritten haben. Aber so etwas kommt halt manchmal vor. Ich kann Ihnen allerdings nur von einer Kastration abraten. Das OP-Risiko und die eventuellen Spätfolgen sind zu groß, als daß man männliche Chinchillas ohne medizinische Notwendigkeit kastrieren sollte. Zudem bringt es für die erneute Vergesellschaftung auch nichts. Lassen Sie die beiden mal einige Wochen getrennt und wagen Sie dann eine neue Vergesellschaftung auf neutralem Boden.

Viele Grüße

Bin jetzt total verunsichert, weil sich diese Praxis extrem gut mit Chins auskennt! Die beiden halten ja auch selbst Chinchillas und es gibt einige Veröffentlichungen von Herrn Dr. Schweigart...So ein Mist :-(

Zu dem was ich füttere schreibe ich später nochmal was.

Normalerweise ist das Risiko bei einer Kastration nicht mehr besonders hoch, wenn der Tierarzt sich gut damit auskennt, sauber und genau arbeitet. Wie wäre es denn, wenn du mal einen anderen TA fragst? Ich hätte auch eher Bedenken, wenn mein TA direkt so reagieren würde.
Ich habe schon zwei Tiere kastrieren lassen und dabei war alles völlig problemlos. Vielleicht suchst du einfach mal im Forum, wir haben hier mehrere Threads zum Thema Kastra.

Das Risiko bei Chinchillas ist nicht höher als bei anderen Kleintieren, wie Kaninchen und Meerschweinchen Eigentlich ein Routineeingriff, wobei bei jedem Eingriff ein Risiko besteht.

Ich denke, ich werde wirklich nochmal einen anderen Tierarzt zu Rate ziehen...obwohl ich schon sehr viel auf die Meinung meiner Tierärztin gebe. Aber sie sieht ja nicht, wie durchgeknallt der kleine Mann hier durch den Übergangskäfig saust...er ist wirklich extrem nervös und als ich ihn gestern 5 Min im Chinzimmer stehen hatte, konnte man deutlich wahrnehmen, wie sich das sofort auf die anderen übertrug. Ich habe von daher nicht viel Hoffnung, dass eine wochenlange Trennung mit anschließendem VG-Versuch irgendwas an der Situation ändert. Aber ist denn eine deutliche Wesensänderung in Richtung ruhigeres Chin wirklich möglich?!

Um zu Bobbys Frage bzgl. der Fütterung zurück zu kommen:
Meine Tiere bekommen täglich 2 große Handvoll Heu und eine Handvoll getrocknete Blätter (Kräter-Kate Blättermischung: Birke, Brombeere, Himbeere, Haselnuss, Weide, Apfel, Birne). Dazu gibt's eine Kräutermischung, die ich wiederum aus 4 Mischungen zusammenstelle (1. HIO Wald- und Wiesenkrätermix "Odenwald", 2. Kräuter-Kate Kräuter/Blüten Mischung, 3. HIO Würzige Mischung "Rudolph" und 4. AnSys Kräutertoppig). Habe mir damals nicht zugetraut die Mischungen selbst zusammen zu stellen, und bin deshalb dabei hängen geblieben. Leider sind die Mischungen meist etwas zu klein. Unsere Gourmets mögen ja bekanntlich grobe Blätter lieber ;-) Frisch gibts natürlich Äste. Meist Hasel oder Apfel oder Weide. Im Sommer sammle ich Apfelbaumblätter, Erdbeerblätter, Rucola, Gänseblümchen, Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, Disteln. Es gibt frischen Apfel und manchmal Banane. Gemüse ist nicht so beliebt. Es gibt im Winter dann oft Chicorée, Salatherzen, Rucola, Feldsalat, Tradescantie, Golliwoog, Basilikum, Katzengras und Gurke.

Leider ist der Kot trotzdem selten toll. Bin offen für jeden Rat, was ich besser machen kann. An Pellest habe ich Berkel verfüttert und war gerade am umstellen auf welche von Raiffeisen Paderborn (Züchtertipp). Jetzt nach dem Tierarzt sollte ich ja umstellen. Deswegen kriegen sie jetzt auch die von Bunny dazu. Ist also dahingehend ein totales Kuddelmuddel...wenn ich jetzt noch mit den Ölsaaten anfange...ist das nicht zu viel?!

Eine Wesensänderung findet eher nicht statt. Aber oft scheint es bei den Böckchen ein hormonelles Problem zu geben und sie jagen den "Rivalen" Mit einer Kastration dämpft man das natürlich. Also das Chin wird nicht ruhiger in dem Sinne, sondern sexuell desinteressierter.
Eine Garantie, dass das Jagen danach aufhört, kann dir leider keiner geben. Aber welche Wahl hast du? Ich mein zur Not muss er mit einem Weibchen zusammengehalten werden und dann muss er eh kastriert werden.

Wenn möglich würd ich mir schon noch eine grobe Kräuter- und Blattmischung zulegen. Diese Mischungen verfüttere ich zwar auch, aber nebenbei als Zusatz.
Ölsaaten sind sehr unproblematisch in der Anfütterung. Und z.B. Leinsamen sind prima für die Verdauung. Die könntest du dir schonmal im Supermarkt kaufen und jeden Tag ein bisschen was anbieten.

Wollte euch mal über den aktuellen Stand informieren:

Also, habe heute erstmal wg. meiner Fütterung geschaut, welche Blätter, Planzen und Kräuter in meinen Mischungen enthalten sind und dann alles so umgestellt, dass zwar größtenteils die gleiche Vielfalt erhalten bleibt, aber als gröbere Mischung. Hatte bisher noch nicht im Kaninchenladen bestellt und war begeistert, wie gut die Sachen dort aussehen! Habe also gleich erstmal ne Großbestellung geordert! Auch die Einführung der Ölsaaten werde ich jetzt in Angriff nehmen.

Was meine beiden Streithähne angeht, so ist jetzt mehr als deutlich zu sehen wie sie trauern. Bruce steht ja im Flur und ist normal ein Energiebündel...Im Augenblick sehe ich ihn fast nur schlafen und er lässt sich sogar streicheln...Dann gehts ihm echt schlecht ;-)
Bhalu leidet fast noch mehr. Er frisst gar nicht gut und hat schon abgenommen.

Da ich bemerkt habe, dass Bruce auch insgesamt nicht mehr so sehr unter Strom steht, habe ich vor, noch einen Versuch ohne Kastration zu starten. Habe meinen Freund überreden können sein Büro zu räumen! Werde beide Gruppen jetzt also erstmal räumlich trennen und schauen, ob ich Bruce und Bhalu vielleicht wieder zusammen kriege. Wollte Bruce begleitend Bachblüten geben, damit er vielleicht etwas ruhiger sein kann. Man mag davon halten, was man will, aber mir haben sie schonmal sehr geholfen...Falls alles klappt, muss ich mir dann zwar Gedanken machen, wie es langfristig weitergehen soll wg. der Räume, aber ich würde zumindest den Grund für den Stress kennen. Falls es nicht so funktionieren sollte, werde ich mich um eine mögliche Kastration kümmern!

Halte euch auf alle Fälle auf dem Laufenden und vielleicht hilft es ja auch anderen Haltern mit gleichen Problemen...