Barboriak, J.: Der Einfluss von Rohfaserzulagen auf den Energiehaushalt des Kaninchens
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Flora Admin & Mod
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Thema: Barboriak, J.: Der Einfluss von Rohfaserzulagen auf den Energiehaushalt des Kaninchens 05.11.12 3:45
Barboriak, Josef (1953): Der Einfluss von Rohfaserzulagen auf den Energiehaushalt des Kaninchens. Ein Beitrag zur Erweiterung der Wertigkeitslehre von O. Kellner.
Der im stofflichen und energetischen Effekt zum Ausdruck kommende Nährwert eines Futtermittels kann grundsätzlich von zwei Seiten aus beurteilt werden. Gekennzeichnet ist die eine Seite durch den Begriff Beschaffenheit , die andere durch den Begriff Wirkung des Futtermittels. Die von der Beschaffenheit des Futtermittels ausgehende Beurteilung des Nährwertes ist eine mittelbare ; sie stutzt sich in erster Linie auf die verhältnismässig einfachen Methoden der konventionellen chemischen Futtermittelanalyse, wobei als Nachteil zu verzeichnen ist, dass der ihr zukommende Aussagebereich in der Regel ziemlich beschrankt ist. Unter Zuhilfenahme besonderer, vor allem statistischer Auswertungsmethoden kann dieser Aussagebereich umfassender gestaltet werden. Am sichersten lasst sich der Nährwert eines Futtermittels dann beurteilen, wenn man versucht, unmittelbar seine stoffliche und energetische Wirkung zu erfassen Dieses Vorgehen ist jedoch insofern mit Schwierigkeiten verbunden, als es die Durchfuhrung meist sehr umständlicher und kostspieliger Tierversuche zur Voraussetzung hat. Eine Methode, welche die indirekte Nahrwertbestimmung mit Hilfe der unkomplizierten Futtermittelanalyse weitreichender und sicherer gestalten lasst, ist die von Oskar Kellner auf Grund seiner Starkewerttheorie vorgeschlagene. Sie besteht darin, dass die analytisch bestimmten Komponenten eines Futtermittels zunächst auf ihre Verdaulichkeit hin untersucht werden (direkte Bestimmung mit Hilfe des VerdauungsVersuches oder einfacher, Verwendung mittlerer Verdauungskoeffizienten der Literatur), worauf der verdauliche Anteil dieser Komponenten mit Hilfe experimentell ermittelter Standardwerte auf eine bestimmte, unter gleichen oder ahnlichen Verhaltnissen gut reproduzierbare Wirkungsgrosse umgerechnet wird Als solche dient die beim ausgewachsenen, ausschliesslich oder vorwiegend fettbildenden Rinde im Ansatz erfassbare Nettoenergie (nach M jillgaard (19) NKp), wobei die zu bewertenden Futtermittel zu einem ausgeglichenen, den Erhaltungsbedarf wenigstens deckenden Grundfutter zugelegt werden. Als Messemheit der Nettoenergie Fett wird gemäss dem Vorschlag Kellners in zahlreichen Landern die produktive Wirkung von 1 kg verdaulicher Starke gewählt. 1 kg verdauliche Starke erzeugt, im Produktionsfutter an das ausgewachsene Rind verabreicht, 2360 kcal Fett. Diese 2360 kcal kommen einer Starkeeinheit (StE) (Laur, 13) gleich, und es entspricht die Anzahl der für die Gewichtseinheit eines Futtermittels bestimmten Stärkeeinheiten dem auf die gleiche Gewichtseinheit bezogenen Starkewert dieses Futtermittels. Auf Grund der bekannten, s.Z. von Kellner durchgeführten Bilanzversuche an ausgewachsenen Ochsen sind heute bei der Stärkewertberechnung die in Tabelle 1 zusammengefassten Standardwerte gebräuchlich. [...]
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