Du meinst die Gartengladiole?
Die Blüten dürften (wenn sie nicht gerade hochgespritzt und schöngedüngt wurden) für alle Tiere verträglich sein, sie wird sogar als Salatverzierung benutzt, wo die Gefahr besteht, daß sie mitgegessen werden. Wir Menschen reagieren deutlich empfindlicher auf die meisten Wirkstoffe, wie Nager oder Kaninchen.
Interessanter sind die Blätter und unterirdischen Teile - und hier hab ich momentan keine Möglichkeit, auszuprobieren, ob die überhaupt gefressen werden.
Befrage ich den Frohne & Pfänder, führt der nur der Safran-Krokus (Crocus sativa) und die Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus) als giftig auf und erwähnt noch ein paar südafrikanische Gattungen und eine brasilianische Art, die beim Weidevieh für Vergiftungen sorgen.
Sowohl Krokusse (allerdings nicht der Safran-Krokus), als auch Wasserschwertlilien wurden schadlos von meinen Kaninchen gefressen und auch die Degus hatten sich an Wasserschwertlilienblättern schadlos gütlich getan, wenn das also schon das Nonplusultra an Giftigkeit in dieser Familie ist, ist nicht zu erwarten, daß Gladiolenblätter und unterirdischen Teile der Gladiole auf Chinchillas giftig wirken.
Ausnahmslos alle Vergiftungen mit Safran-Krokus und Wasserschwertlilien, sowie den ausländischen aufgeführten Arten gehen mit blutigen Durchfällen und beim Safran-Krokus auch mit Aborten einher ... wenn also die nahe verwandten Gladiolen zu Vergiftungen führen, dann in dieser Richtung.
Halte ich jedoch für Unwahrscheinlich, denn laut Wikipedia werden die unterirdischen Teile diverser Gladiolenarten gekocht vom Menschen gegessen.
Aufgrund fehlender eigener Erfahrung und mangelnden Wissens über diese Pflanzen würd ich Gladiolengrün und die unterirdischen Teile nicht an schwangeren oder säugenden Chins ausprobieren und nur an Tieren, die wirklich sicher selektieren können ...
Unter den Langschwanzmäusen (Farbmaus und Vielzitzenmaus als die häufigsten Vertreter in Menschenobhut) gibts einige Mausearten, die sehr empfindlich auf verschiedene Zwiebelgifte reagieren, die bei anderen Kleintieren harmlos sind. Von daher würd ich da nur die Blüten ausprobieren und keinesfalls die unterirdischen oder grünen Teile.
Möglich ist also, daß die Gladiole in all ihren Teilen eine gute Futterpflanze ist - aber das weiß bisher keiner, es kann auch sein, daß sie bei einzelnen Nagerarten zu Durchfall führen kann.
Quelle:
Frohne & Pfänder (2004): Giftpflanzen. wissenschaftliche Vertragsbuchhandlung Stuttgart, 5. Aufl.