Verhalten nach Kastration

Hallo liebes Forum,

seit fast zwei Monate bin ich nun stolzer Besitzer zweier Chinchillas namens Ling und Pika. Mein Freund und ich haben sie von einer Privatperson übernommen, sie sind Geschwister, 9 Monate alt und "männlich" wurde uns gesagt. Die beiden verstehen sich eigentlich super, kuscheln viel zusammen und haben sich nie auch nur irgendwie gegenseitig weh getan. Jetzt hat sich netterweise herausgestellt, dass Pika ein Weibchen ist. Daraufhin ließen wir Ling gestern kastrieren. Wir brachten ihn morgens hin und holten ihn gegen 19 Uhr wieder ab. Pika war schon ganz durch den Wind vom alleine sein. Wir stellten die offene Transportbox in den Käfig und Pika hüpfte sofort hinein, stupste Ling an und kuschelte ihn. Ling war noch sehr benommen und ist später aus der Box gekrabbelt. Pika hat sich anfangs noch weiter an ihn gedrückt, das war sehr sehr süß ...Doch einige Stunden später, Pika kam vom Freilauf wieder in den Käfig, griff er Ling wahnsinnig aggressiv an. Er hat ihn gebissen und hat so schlimm rumgequakt :(
Wir haben dann Ling über Nacht im Käfig gelassen und Pika draußen. Heute morgen hab ich es nochmal versucht und den Käfig aufgemacht. Pika ging wieder total auf Ling los :(
Jetzt komme ich grad nach Hause und Pika rennt die ganze Zeit um den Käfig, rüttel daran und gibt überhaupt keine Ruhe (eigentlich ist er der weitaus Faulere von beiden). Ling ist immer noch sehr bedröppelt, mag auch noch nicht Fressen und liegt auf der Seite (tut er sonst nicht). Er hat ein Wärmekissen im Käfig.

Ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll. Ling scheint Schmerzen zu haben, da er so komisch liegt und seinen Hintern immer in so einer komischen Position hat :(

Und Pika ist sowas von aggressiv :( Hab gelesen, dass es an Ling's neuem Geruch liegt. Vergeht das wieder? Oder müssen die beiden jetzt wieder über lange Zet mühsam miteinander vergesellschaftet werden? Sie waren vorher doch so unzertrennlich!!

Ich bin etwas verzweifelt und kenne mich noch nicht so richtig aus und freue mich sehr über eure Beiträge!

Liebe Grüße

Hi,

du hast Recht, es könnte am neuen Geruch liegen. Wenn es Ling jetzt aber scheinbar eh nicht gut geht, würd ich ihn erst mal von Pika fern halten und sich erholen lassen.
Wenn Ling Anzeichen macht, Schmerzen zu haben, solltest du dir vom TA Schmerzmittel holen und die Wunde überprüfen lassen, denn es wäre möglich, dass sich ein Abszess gebildet hat. Das kommt bei Fäden, die sich selbst auflösen, sehr oft vor. Wurden solche verwendet?
Auf jeden Fall müssen die Schmerzen schnell behandelt werden, denn Chins mit Schmerzen verweigern schnell das Futter und dann können noch Aufgasungen auftreten.

Übrigens wäre es auch sehr gut möglich, dass Pika bereits tragend ist und deshalb sehr zickig reagiert. Vergesellschaftungen mit tragenden Weibchen sind in manchen Fällen gar nicht möglich, weil die Weibchen überhaupt keine (vermeintlich) fremden Chins dulden.

es ist normal, dass Chins ca. 1-2 tage nach der Kastration kaum fressen bis gar nichts. Du solltest ihm jedoch nun ganz viele Leckerchen anbieten, also Dinge, die er sonst nicht oft bekommt wie Nüsse, Haferflocken, Obst etc. Kräuter, Heu etc. sollte er natürlich dennoch immer da haben. Und Wasser as der Spritze ist immer gut, meist trinken die Jungs es von selbst aus der Spritze. Wichtig ist, dass die Wunde gut ausschaut und dass er etwas isst, Menge erstmal die ersten 1-2 Tage egal.

Benutzt er das Wärmekissen?
Bewegt er sich denn?
Wie sieht die Wunde aus?

Abszesse bilden sich erst später und leider auch mit selbstauflösenden Fäden. Im Moment wird er einfach "nur" Schmerzen haben, das war bei meinen 9-10 Kastraten auch so. Wichtig ist aber, dass du die Wunde täglich kontrollierst, dass sie nicht nässt, geschwollen oder sonst wie entzündet ausschaut.

Wann hast du einen Kontrolltermin?
Damit er etwas fitter wird, kannst du ihm abends Auslauf geben!

Ich denke, dass das Weibchen ihn angreift, weil er noch nicht fit ist und stinkt (erkennen tut sie ihn dennoch aber der Geruch stört).
Lass ihm im vertrauten Käfig und tu wenn sie raus, zudem kannst du ihn immer etwas mit dem Sand, wo das Weibchen badet, einreiben, er sollte aber nicht in die Nähe der Wunde kommen.
Greift sie ihn auch an, wenn du ihnen Auslauf gibst?

Es muss nicht sein, dass du sie neu vergesellschaften musst, vlt benötigen sie einfach zeit.

Danke für eure Antworten

ich hab ihm alle seine Lieblingsleckerlis in den Käfig gelegt, als ich ihm Apfel vor die Nase gehalten hab, hat er ein kleines bisschen geknabbert. Er trinkt schon seit gestern wieder selbstständig. Hin und wieder sitzt er schon auf dem Wärmekissen, meistens aber daneben. Seine Wunde ist sauber, auf einer Seite ist er wohl schon an den Faden gekommen (nicht selbstauflösend) und nun ist es dort etwas offen, so 2mm. Ist das schlimm? Es blutet nicht.
Er läuft schon ein bisschen rum, ist sogar schon aufs unterste Sitzbrett gesprungen. Ich glaube, er möchte auch gerne raus. Nur das Weibchen rückt keinen Millimeter vom Käfig weg (sie hangelt sich sogar an den Gitterstäben einmal rundherum, was vorher auch nie so war) und deswegen hab ich ziemlich Angst, ihn rauszulassen. Werde das dann heute Abend mal in Angriff nehmen. Zu zweit im Käfig wäre grad überhaupt nicht möglich. Da ich momentan nur einen Käfig habe, läuft das Weibchen im Zimmer rum.
Die Fäden werden Mitte nächster Woche gezogen.

Das mit dem Sand einreiben werde ich tun. Kann ich auch irgendwas mit dem Weibchen machen, um sie ihm wieder näher zu bringen? Ich hätte nie gedacht, dass dieses ruhige süße Ding so dermaßen ausrasten kann :/

Das hört sich doch recht gut an
Ansonsten versuch's mal mit dem Sand und freilauf aber im Flur oder So also in einem neutralen Raum

Es hat sich leider noch nichts geändert und ich weiß nicht mehr weiter :(

Dem Böckchen geht es nun vier Tage nach der Kastration eigentlich soweit wieder ganz gut, doch das Weibchen geht nach wie vor auf ihn los. Hab die beiden zusammen auslaufen lassen, aber das Weibchen verfolgt ihn und verbeißt sich dann. Nun habe ich seit heute immerhin endlich einen großen Käfig, in dem ich die beiden jetzt durch eine Zwischenebene getrennt habe.

Ich habe das Böckchen nun auch in dem Sand vom Weibchen baden lassen und das Weibchen in der Zwischenzeit in das Abteil von ihm gelassen, um zu schnuppern, aber später ging die Hetzjagd und das Beißen wieder los.

Was soll ich tun? :(

Erstmal ist es schön, dass der Kleine fit ist.

verfahre nun einfach so, dass du 1 Woche lang gar nichts tust und dann 1-2 Wochen lang einen Käfigtausch machst jeden Tag und lasse sie sonst wirklich komplett getrennt, sie sollen keinerlei Kontakt zueinander haben.

Danach machst du eine Schnupperprobe und wenn das weibchen nicht sofort zuschnappt, kommen sie zusammen in eine katzenbox und dann sehen wir weiter.
Das wird schon, du brauchst nur Geduld und Zeit.

ich hoffe nur, dass die Käfige, wo sie im Mom wohnen, nicht zu klein ist, weil das natürlich eine extra Stressportion darstellt, wenn sie es anders kennen.

Hey,

ich gehe momentan so vor, wie du gesagt hast. Die beiden sind komplett voneinander getrennt. Dem Böckchen geht es wieder richtig gut, nur das Weibchen hat jetzt seit ein paar Tagen die Angewohnheit, ständig Urin abzuspritzen. Gestern, als ich ihn zurück in den Käfig gelockt hab, hab ich ihn so wie immer etwas in Hintern gestupst und eben hab ich ihm nur ein Leckerchen angeboten und unter die Nase gehalten und schon war mein Arm wieder voll. Danach hüpft er allerdings wieder auf mich drauf.

Liegt das an dem momentanen Alleinsein oder weil er evtl. schwanger ist?

Das kann beides sein ist aber unbedenklich :-)

Hey...

nachdem die beiden jetzt eine Woche lang jeden Tag abwechselnd im Käfig des andren waren, haben wir vor paar Tagen die beiden sich beschnuppern lassen. Ling (das Böckchen) hat sich auch total gefreut und gequitscht und alles, aber Pika hat fast sofort wieder zugeschnappt

Jetzt sind beide wieder getrennt. Pika gehts gut, aber Ling leidet schon sehr darunter, seine Zahn-OP und jetzt der Pilz machen das natürlich auch alles nicht besser :(

Wäre es in Ordnung, die beiden jetzt einfach mal in eine ca. 60cm x 40cm Box zu stecken?

Nein! Gestern wurde beim schnuppertest fast zugebissen! Willst du riskierten das dein Kastrat Bisswunden hat? Irgendwas scheint da im argen zu sein bei dem Weibchen, da würd ich dieses Spiel definitiv nicht machen!

Alles klar! Ich weiß nur nicht weiter
Dem Weibchen gehts allein ja gut, aber das Böckchen ist die ganze Zeit so traurig.... Was soll ich denn jetzt tun?

Eine Möglichkeit wäre, die beiden nun für Länger zu trennen und am besten auch das Weibhen in einen anderen Haushalt für die Zeit zu bringen. Anschließend werden die beiden neu vergesellschaftet in wieder neutralen Räumlichkeiten.
Hört sich übertrieben an, aber so habe ich hier einige Problemfälle wieder vergesellschaften können, die sich so verhalten haben wie dein Weibchen.
Wenn das nicht funktioniert, kann man sich sicher sein, dass es nichts mehr wird mit denn beiden und muss dann neue Partner suchen, wobei die räumliche Trennung des Weibchens auch für die ganz neue VG gut ist, damit sie runterkommt. Denn oft gehen solche Tiere auch auf ganz neue Artgenossen so los.

Die Situation hat sich nun ein bisschen geändert...
Wir wurden gebeten ein weiteres Chin aufzunehmen, was unter den gegebenen Umständen natürlich etwas unpassend ist, aber als wir gesehen haben, wie die Süße (Yuki) bei ihren Vorbesitzer gewohnt hat, da mussten wir es einfach retten (kein Auslauf, Mischfutter aus der Zoohandlung, schon ganz aufgebläht)

Es ist wie unsere beiden auch 10 Monate alt und so haben wir es erfolgreich mit unserem Böckchen vergesellschaften können Die beiden sind schon jetzt nach nur drei Tagen unzertrennlich und kuscheln den lieben langen Tag. Ihm gehts jetzt wieder richtig gut und er fiept glücklich vor sich hin

Unser Weibchen war schon immer mehr eine Einzelgängerin, doch sie scheint auch etwas eifersüchtig zu sein. Wir haben nochmal die Schnupperprobe gemacht und da wurde beim Böckchen wieder zugeschnappt aber Yuki schien wohl akzeptiert zu werden.

Nächste Woche gehts erstmal für längere Zeit in den Ferien zu meinen Eltern (also neutral)... Meinst du, es besteht irgendwie die Möglichkeit, dass die drei miteinander vergesellschaftet werden können?

Muss man nach der Trennungsphase sehen

Sind 2 1/2 Wochen ausreichend? Länger ist leider nicht möglich :/

Das kann dir leider im Voraus niemand sagen, ob die Trennungszeit ausreicht. Das muss man dann sehen.