Chinchilla als Frisch- & Trockenköstler und Futtergeneralist

Hallo,

seit der Pelletära in den 50/60er Jahren, galten Chinchillas als 1) Trockenköstler im Gegensatz zu Kaninchen beispielsweise. Seit ein paar Jahren sagt man zwar, dann sagten dieser und jener, sie seien 2) hauptsächlich Trockenköstler, anschließend 3) sowohl Trocken- als auch Frischköstler. Die letzte Alternative wären, dass Chins 4) Frischköstler seien.

ich bin langsam der Überzeugung, dass Chinchillas sich in der Hinsicht kaum von Kaninchen Co. unterscheiden und genauso gut oder schlecht ausschließlich von Frischfutter (hier jedoch hauptsächlich Grünfutter und Obst/Gemüse bloß als Zusatz) ernährt werden können.
Wie komme ich drauf?

1. Sehe ich die Fressangewohheiten meiner Chinchillas und kann da ehrlich gesagt im Groben kaum einen Unterschied zu Kaninchen oder Meerschweinchen sehen. ich kann nicht sagen, dass sich meine Chins hauptsächlich trocken ernähren, sodass die Alternative 1 u. 2 schonmal Geschichte wären.

2. Ich würde den Beginn "Frischköstler" eigentlich für jede der 3 Tierarten ausschließen, denn in der Natur werden ganz saftige, angewelkte, vertrocknete und dürre Pflanzen gefressen je nach Lebenraum, Angebot, Klima, Saison etc. Kaninchen und Meerschweine ernähren viele Halter im Sommer hauptsächlich mit frischer Wiese und Zweigen mit Zusätzen wie Heu. Wäre diese Fütterungsweise vllt. auch die Richtige für Chins? was bevorzugen an alles gewohne Chins denn, wenn sie sowohl frische als auch getrocknete Kräuter, Zweige, Blüten und Gräser haben? Zumindest ich kann sagen, dass hier FRISCHE Zweige, Gräser und Blüten lieber gefressen werden als getrocknet! Bei Kräutern ist es 1:1.

So wären alle drei Tiere für mich sowohl Frisch- als auch Trockenköstler gleichmaßen. Was für kaninchen und schweine die wirklich perfekte Fütterung ist, da streiten sich die Geister, wobei eins feststellt: nichts geht über frische Wiese und Zweige ad libitum.

ich sage: beides ist für unsere Chinchillas sehr wichtig, sie können zwar ganz trocken oder ganz frisch leben, aber beides ist nicht optimal, es sei denn die Chins können sich ihre Kräuter wie bei Murx selber trocknen und dann wählen. Meine Chins fressen sehr gerne auch angewelkte etwas ältere Pflänzchen, ich schmeiße sie daher nicht weg, sondern wende sie bloß regelmäßig, dass nichts anfängt zu gären.


Laut Studien z.B. der von Cortes et al. 2002 gelten Chinchillas als sehr anpassungsfähige Tiere, die sich schnell an neue und unterschiedliche Futterpflanzenangebote anpassen können - das spricht in dem Fall von sogenannten Futtergeneralisten. Die vorhandene Flora wird für sich nützlich gemacht. Ohne Flexibilität hätten diese Tiere auch nicht überleben können, schaut man sich, was sie schon alles miterleben mussten sowohl in der Natur als auch in heimischen Käfigen und welchen Schwankungen sie in freier Wildbahn unterworfen sind, was Klima und das Futterangebot angeht.
Ganz enorm zeigt sich diese Anpassungsfähigkeit natürlich bei Kaninchen, die sich heutzutage überall in der Welt ausgebreitet haben.
Doch solch eine Anpassungsfäigkeit bezieht sich natürlich nur an natürliche Flora, nicht an künstliche Futtermittel. Daher kann jede Art der Fütterung nur gesünder bzw. chinchillagerechter sein als PHW, Mischfutter & Knabberstangen. Man schaue sich bei Hund und Katz um, Kaninchen, Meerschweinchen um...idustrielles Futter macht die Tiere krank, weil es vereinfacht gesagt schlicht und einfach unnatürlich ist
..

Zitat :

Die Chinchilla ist ein hartes Tier. Es kann kein besseres Merkmal für ihre Widerstandsfähigkeit geben als ihre Fähigkeit, bei den verschiedensten Futterkombinationen leben zu können.

- J. Zettl 1957 -

Auch schon alte Züchter sprachen von Chinchillas als "das harte Tier" also von ihrer Robustheit - wie konnte es soweit kommen, dass man heute Chins am liebsten in Watte packen möchte? Gerade eine übertrieben Vorsicht und Sterilität ist schädlich und schafft wirkliche Probleme. Indem man Chins steril hält, ihnen von geburt an nur oder hauptdächlich PHW anbiete, macht man die Tiere empfindlich und anfällig. Das ist traurig, denn das sind sie normalerweise nicht.

Ich hab ja Meerschweinchen und Kaninchen auf der Weide gehalten ... und kann nur sagen, Kaninchen hatten auf der Weide gar keine trockenen Gräser und Kräuter gefressen - im Winter fingen sie nur dann an, Heu zu knabbern, wenn das Frischfutter, was sie fanden, gar nicht mehr ausreichte. Für mich wurde das zu einem Alarmzeichen.
Das Heu wurde von den Meerschweinchen gefressen ... diese fraßen allerdings auch im Sommer merkliche Mengen an Heu zusätzlich.

Auch bei Wildkaninchen hab ich noch nie beobachten können, daß sie getrocknete Pflanzen fraßen - im Gegenteil, sie machen sich da oft genug die Arbeit, um nach wasserhaltigen Speicherwurzeln und Knollen zu buddeln, trotzdem das eigentlich nicht so recht in ihr Futterspektrum paßt. Oder sie wandern für Kaninchen ungewöhnlich weit, um an frischen Raps oder Wintergetreide heranzukommen, die weitesten Strecken, die dabei im Winter über deckungslose Felder zurückgelegt wird, sind ca. 500m! Wenn man bedenkt, wie ungern Kaninchen ihre Deckung am Waldrand verlassen und wie gefährlich so ein Feld für sie ist, finde ich das doch bezeichnend.

Wir haben es also speziell bei den Kaninchen mit echten Frischköstlern zu tun - wenn sie in Gefangenschaft an Heu und getrocknete Kräuter gehen, ist das nur ein Zeichen dafür, daß das Frischfutterangebot unzureichend ist (sei es, weil wichtige Kräuter, frischgeschnittene Zweige oder ähnliches fehlen, sei es, weil einfach zuwenig Frischfutter im Angebot ist) oder die Kaninchen krank sind.

Bei den Meerschweinchen hatte ich das Phänomeen, daß sie selbst auf der Weide, wo sie unterschiedlichste Gräser fanden, noch Heu zusätzlich fraßen - auch im Sommer. Im Winter wurden auch trockene Gräser gefressen, selbst, wenn genügend frische Gräser im Angebot waren, hatten die Meerschweinchen im Winter ordentlich Heu und eben auch getrocknete, abgestorbene Gräser gefressen.
Allerdings, wenn ich das Verhältnis frische Wiese zu getrockneter Wiese anschaue, hatten auch die Meerschweinchen deutlich wasserhaltiger gefressen, wie ich es nun bei den Chins gewohnt bin.
Meerschweinchen sind meiner Meinung nach auch Frischköstler - aber lange nicht so auf Frischkost spezialisiert, wie die Kaninchen, sie vertragen auch eine gemischte Kost aus getrocknetem Heu und wasserhaltiger Kost.

Die Chinchillas fressen stark saisonal, bei den Meerschweinchen und Kaninchen hatte ich immer das Gefühl, die Saisonalität in der Selektion wird nur durch die Qualität des Futters bestimmt - Kaninchen würden ganzjährig junge Gräser und Kräuterspitzen fressen, wenn sie die ganzjährig finden würden, die würden da keine jahreszeitlichen Unterschiede machen - wenn jedoch diese jungen, eiweißreichen Gräser und Kräuter nicht mehr zu finden sind, weichen sie auf andere eiweißreiche Nahrung aus (Rinde, Blätter, Knospen) - oder teilweise sogar auf Nahrung, welche sich in ihrem Blinddarm zu Eiweiß umwandeln läßt (Stein- und Kernobst, Eicheln, Mehlsaaten, Speicherwurzeln und Knollen etc), selbst wenn diese nicht den für sie optimalen Wassergehalt haben.

Bei den Meerschweinchen ist es ähnlich ... allerdings schauen sie lange nicht so auf den Eiweißgehalt, sie hatten beispielsweise bei mir auf der Weide viel Borstgras gefressen - eine sehr silikatreiche Grassorte, die zudem auch noch einen geringeren Wassergehalt bei gleichem Alter aufweist, wie andere Gräser und nur vergleichsweise wenig Eiweiß enthält. Die Kaninchen gingen an dieses Borstgras nur im Frühjahr ran, wenn noch nicht genügend eiweißreiche Kräuter- und Grasarten nachgewachsen waren - und ruinierten sich mit diesem Borstgras ihre Zähne! Die wurden nämlich bis auf das Zahnfleisch von diesem Borstgras runtergeschmirgelt.
Borstgras unterscheidet sich über das Jahr in der Zusammensetzung nur wenig - und hier war es wieder auffällig, die Meerschweinchenmänner, die nicht an Borstgras rankamen, weil sie auf der Kaninchenweide weideten, hatten im Winter deutlich mehr Heu gefressen, wie die Weiber. Kamen die Herren der Schöpfung auf ein Borstgrasweidenstück, fraßen sie deutlich weniger Heu wie gewohnt ... unabhängig der Jahreszeit.

Die Chinchillas hab ich bislang noch nicht auf der Weide beobachten können, sie bekommen jedoch von mir eine sehr abwechslungsreiche Kost aus unterschiedlichsten Wildpflanzen - und da sie sich diese Pflanzen selbst trocknen können und ich nur das entferne, was nix mehr ist, haben sie eigentlich stets alles auch im Spätherbst zur Verfügung ... dennoch gibt es einen ganz bestimmten Tag im Jahr, an dem plötzlich alle Chins bei mir anfangen, nur noch wenig Frisches zu fressen.
Im Sommer werden zwar viele Pflanzen frisch bevorzugt - aber auch genauso getrocknet gefressen. Dabei wird im Sommer deutlich mehr Getrocknetes gefressen, wie selbst meine Meerschweinchen im Winter an Heu gefressen hatten! Selbst, wenn ich die Hausmeerschweinchen im Stall beobachtet hatte, war das so.

Allerdings lassen sich die Chins nach ihrer Umstellung auf Trockenkost im Spätherbst/Frühwinter nach nur wenigen Wochen relativ geziehlt wieder auf Frischkost umstellen, da gibt es keinen speziellen Termin. Der Auslöser für das Umstellen auf Frischkost scheint wiederum das Futterangebot zu sein - Keimsaat beispielsweise wird als Frischfutter oft zuerst in größeren Mengen gefressen, nur wenige Tage später wird Keimsaat liegengelassen und die Chins fressen mir die Haare vom Kopf, was Frischfutter angeht.
Auch, wenn ich im Winter viel abwechslungsreiche Frischkost anbiete, stellen sie nach spätestens sechs Wochen wieder auf Frischkost um ... sie lassen sich allerdings auch prima auf Trockenkost halten, indem nur knapp mehr Frischkost im Angebot ist, wie sie verspeisen bzw wenn die Frischkost ihrer Meinung nach nicht abwechslungsreich genug ist.
Vergleiche ich allerdings mit echten Trockenköstlern, wie beispielsweise Rennmäusen, Farbmäusen und Co, oder gar Wüstentieren, wie den Wüstenspringmäusen, fressen die Chinchillas wiederum freiwillig deutlich mehr Frischkost auch im Winter, wie diese Wüstentiere! Chins sind also keine Trockenköstler, auch nicht im Winter!
Wir haben es da eher mit echten Futtergeneralisten zu tun, die sich sehr anpassungsfähig an die Futtergegebenheiten anpassen, viel stärker noch, wie Hausmeerschweinchen oder Ratten ...

Dafür spricht auch, daß Chins auch über die im Angebot stehende Menge selektieren - ist viel Löwenzahn da, aber nur wenig von anderen Kräutern, fressen sie viel Löwenzahn. Ist viel Nelkenwurz da und nur wenig Löwenzahn, bleibt der Löwenzahn bald liegen (Ausnahme Beezle) und wird nur noch wenig gefuttert, dafür wird sich auf Nelkenwurz umgestellt. Ist nur wenig Frischkost im Angebot, sei es von der Menge her, sei es von der Auswahl her, wird nur wenig Frischkost gefressen - auch im Sommer. Ist viel abwechslungsreiche Frischkost da, auch im Winter, gibts nur vier bis sechs Wochen im Winter, wo sie wenig Frischkost futtern, danach wird wieder ordentlich bei der Frischkost zugeschlagen.

Im Sommer sind sie also zwar noch weniger Frischköstler, wie Hausmeerschweinchen, aber echte sowohl Trocken- als auch Frischköstler sind sie da natürlicherweise nicht, denn der Sommer fällt mit den frischpflanzenreichen Wintermonaten im chilenischen Matorral zusammen. Es gibt dort nur ganz selten Jahre, wo nur wenig Frischfutter im Winter zu finden ist - beispielsweise, weil es ausnahmsweise mal zu kalt oder zu trocken ist. Das kommt da je nach Gegend höchstens alle fünf Jahre mal vor, in einigen Gegenden, wo Chins früher vorkamen, sogar gar nicht!
Man kann sie also für unseren europäischen Sommer zu den Frischköstlern zählen und nur für mind. vier Wochen im Winter zu den sowohl Trocken- als auch Frischköstlern (erstaunlicherweise genau zu der Zeit, in der im chilenischen Matorral die trockene Sommerzeit anfängt und dort tatsächlich nur noch wenig Frischkost verfügbar ist). Echte Trockenköstler sind sie nach meiner Beobachtung jedoch nie, nicht mal, wenn man das Frischfutter für einige Tage ganz sperrt und dann wieder ganz wenig Frischfutter anbietet - das wird dann nämlich richtig gierig sogar in sich hineingestaubsaugert ... selbst wenn getrocknete Kräuter etc in entsprechend sehr hoher Qualität vorhanden sind - ein sicheres Zeichen, daß sie einen gewissen Anteil an Frischkost brauchen.
Macht man den gleichen Versuch übrigens mit Sämereien und getrockneten Früchten, hat man gerade bei naturnah ernährten Chinchillas oft das Phänomeen, daß davon erstmal nix mehr angerührt wird und geschaut wird, ob das Futter wirklich wieder regelmäßig im Angebot ist ... allerdings zeigen das nicht alle Chinchillas, Beezle kann man immer mit Sonnenblumenkernen und Rosinen locken, Gremmy und Unice lassen sich immer mit getrocknetem Obst locken ... Medo, Lino, Dumbo und Carla jedoch zeigten und zeigen genau diese Eigenart.

Etwas anderes sind Chins in Umstellung ... aber in der Umstellung von einem Industriefutter auf naturnähere Fütterungsstrategien zeigen ausnahmslos alle Tierarten Abweichungen von der Selektion eines gesunden Tieres, was über lange Zeit naturnah ernährt wurde, ist also nix Außergewöhnliches.

Vom Beobachten meiner Chins würde ich sagen sie sind sowohl Frisch- als auch Trockenköstler. Im Sommer, wenn es viel abwechslungsreiches Wiesengrün gibt, fressen sie dennoch nebenbei immer Trockenkräuter. Mal wird der getrocknete, mal der frische und mal der angewelkte Löwenzahn bevorzugt.
Es gibt zudem bei den Chins komische Vorlieben. Edward zum Beispiel frisst wenig Wiesengrün, dafür aber viel Kalisien/Golliwoog (täglich). Chins erscheinen mir allgemein recht mäkelig.

Hier würde es ohne Trockenkräuter nicht gehen. Genauso wie es aber auch ohne Frischfutter nicht gehen würde.
Meine Chins decken ihren Wasserbedarf nur noch über das Saftfutter. Im Wassernapf fehlen nur sehr geringe Mengen, kaum nennenswert.

Im Hilfeforum gehts wieder m das Thema Frischfutter und dass Chins ja trockene und karge Nahrung gewohnt sind und bevorzugen: http://forum.chinchillahilfe.de/viewtopic.php?f=2&t=13486&start=0&sid=b6fd757ba4ede5279890e193a3dc2bd5

Hoffentlich lassen manche die Bilder mal umdenken.

Karg sind der Speiseplan von Chins nicht, sie fressen auch Früchte, Wurzeln und Saaten, nicht nur Kräuter, Zweige und Gräser.
Und trocken ist das Futter nur in der Sommerzeit, wenns lange nicht geregnet hat und alles vertrocknet ist. Die Chins können sich zu der Zeit glücklich schätzen überhaupt was zum Essen zu finden. Im Frühling und Winter blühts aber wieder schön und das Futterangebot ist reichlich und saftig wie man hier sehen kann: http://www.chinchillaschutzforum.com/t1628-fb-bilder-des-reserva-nacional-las-chinchillas-einer-privatperson

Dass Chins Trockenes Frischem vorziehen, ist auch nicht so. Ich habe Gruppen, die sich hauptsächlich frisch ernähren, genauso wie andere Getrocknetes lieber mögen. Ist also alles eine Frage des Individuums.

Leider wird es immer welche geben, die das als trocken und karg ansehen.

Die Individualität in den Freßgewohnheiten der Chins ist einfach enorm, ich stelle immer wieder fest, sobald ich das Gefühl habe, ich hab endlich herausgefunden, wie Chinchillas und vor allem, WAS Chinchillas als Futter akzeptieren, taucht mind. ein Chin auf, welches das alles wieder über den Haufen schmeißt!

Beispiel Hopfen - wird eigentlich von keinem Chin wirklich gefressen, zumindest nicht in nennenswerten Mengen - aber Gremmy futtert Hopfen mit wachsender Begeisterung!
Oder Möhren, wird von meinen Chins nicht gefressen - und Kaktus Chins futtern die mit wachsender Begeisterung ... und nicht nur das, blöde Unice fängt jetzt auch noch an, Möhren zu futtern!

Lino war absoluter Tomatenfetischist ... hab nie wieder ein Chin gehabt, welches derartig gern Tomaten futterte!

Oder Berufkraut - werden normalerweise (was ist eigentlich normal bei den Freßgewohnheiten der Chins?) nur die Blüten gefuttert - was aber offensichtlich einige Chins keinesfalls davon abhält, nur die Stengel zu futtern und die Blüten liegenzulassen!

Schätzungsweise die Hälfte der Chins fressen oxalsäurereich, die andere wiederum meidet alles, wo Oxalsäure drin ist und die dritte Hälfte mags mal so und mal so ...

Der Trockenanteil in der Gesamtration scheint zwar ein wenig abhängig zu sein von der Verfügbarkeit von Sämereien und dem, wie gleichmäßig oder auch ungleichmäßig das Angebot an Futtermitteln ist, dennoch ist es sehr individuell unterschiedlich, von echten Trockenfutterfans bis Naßfutterjunkies, es ist wirklich alles drunter vertreten!

Es scheint allerdings auch am Lebensraum zu liegen, gibt nämlich noch eine Art, die mich in den Wahnsinn getrieben hat mit ihren Futtervorlieben: Degus! Die futtern mind. ebenso individuell, wie Chinchillas - und kommen bezeichnenderweise im gleichen Gebiet vor. Offenbar muß man so ein breites Spektrum an möglichen Freßgewohnheiten entwickeln können, um in einem solchen Habitat, wie es das chilenische Matorral darstellt, überhaupt überleben zu können!

Bei meinen Chins ist es teils unterschiedlich, aber es wird insgesamt immer etwas mehr getrocknet gefressen. Ganz trocken ernährt sich keins. Die Babies allerdings fressen viel Frisches. Mal schauen ob da so bleibt, wenn man sie so früh dran gewöhnt. Allgemein find ich Chins sind extreme Gewohnheitstiere was die Ernährung angeht. Bei meinem Edward hat es sehr lange gedauert bis er Frisches gefressen hat.