Antibiotika-Resistenzen

Hallo,

Emma hat gestern zum 4. Mal oder was das AB Baytril verschrieben bekommen. Deshalb habe ich meinen TA auf eine Resistenzbildung angesprochen.

Es erklärte mir, dass nicht ein einzelner Körper eine Resistenz bildet, sondern ein ganzer Bakterienstamm und somit seien viele kranke Tiere von einer Resistenz betroffen und nicht nur eins. Da aber sowas bei Baytril aktuell nicht bekannt ist und das Baytril das im Mom besten Ab sei, solle ich mir keine Sorgen machen.

Was meint ihr dazu?

Das wusste ich ehrlich gesagt nicht. Ich dachte, dass das Individuum auf das AB dann nicht mehr anspringe, wenn es das AB zu oft oder falsch einnehme

Also selbst die Clinitox weiß, daß Resistenzen gegen Baytril (also den Wirkstoff Enrofloxacin) vorkommen ...
Clinitox - Baytril

Inzwischen werden die zunehmenden Resistenzen auf Enrofloxacin zu einem echten Problem ...
vetline.de - Resistenzentwicklung gegen Marbofloxacin und Enrofloxacin
Man beachte übrigens das Datum: 2007!
Da waren also schon Resistenzen bekannt!

In den USA wird sogar über ein Verbot von Enrofloxacin bei Tieren nachgedacht, um die Resistenzbildung einzudämmen - die Resistenzen übertragen sich nämlich auch auf den Tierhalter, der gar nicht mitbehandelt wird!

Na toll...
Dabei wird das Batril imer so super vertragen.

David hatte mal ein anderes AB, und das hat 0!!!! gewirkt, das Baytril schon.

Übel mit den Resistenzen
Steht das denn in Bezug auf Emma? Kann man bei ihr schon eine Besserung bemerken?

Sie ist aktiver, Hautschwellung unverändert, aber es ist ja auch erst der 2. Tag.

Immerhin aktiver, freut mich!

Hallo,

darüber habe ich mir auch schon mal Sorgen gemacht. Zippo bekam ja schon einige Male Baytril. Würde ja reichen, dass er es gegen die Blasenentzündungen alle paar Monate einnehmen muss, aber vor Wochen war das auch nach seinen beiden Operationen der Fall.

Unsere Ärztin verordnet immer zuerst Baytril, weil sie ohne Antibiogramm nichts anderes ausprobieren möchte, Zippo es immer super vertrug (keine Appetitlosigkeit, Darmprobleme usw.) und es schnell wirkte.

Sagt mal, kennt jemand von euch ein pflanzliches Antibiotikum? Ich hörte mal von einem. Glaub das hieß Angocin oder so ähnlich. Hat jemand damit Erfahrungen? Unsere Ärztin konnte mir nichts dazu sagen bezüglich Nagern.

Liebe Grüße

Nicole

Knoblauch ist auch ein gutes wirksames antibiotisches Mittel. Man kann sich Knoblauchpulver kaufen und dieses dann oral mit Wasser eingeben.
die Wirkung von Knoblauch ist immunsystemstärkend, desinfizierend und entzündungshemmend, vor allem bei Magen-Darm-Krankheiten (Bakterien, Pilze, Würmer, Giardien).

Das von dir genannte Mittel besteht aus Kapuzinerkressenkraut (hat antibiotische Wirkung und wird bei alles möglichen Atemwegsinfekten angewendet und bei Infekten der ableitenden Organe) und der Meerrettichwurzel (die selbe Wirkung wie Kapuzinerkresse und beide stärken auch das Immunsystem), die ähnliche Effekte erzielen.

Hat man also eine Entzündung in den Atemwegen oder Infektion der Harnwege/Blase/Niere, nimmt man dein Mittel, alles was aber am Verdauungstrakt ist, dafür ist Knolauch besser geeignet.

Gibt unheimlich viele antibiotisch wirkende Pflanzen.
Beispielsiweise bei den Gewürzen Thymian, Oregano, Majoran, Basilikum, Salbei, Wermut, Beifuß, Rosmarin und andere thujonhaltige Kräuter.
Bei den Küchenkräutern sind die wichtigsten antibiotisch wirkenden Wirkstoffe Thymol, Carvacrol und Thujon.

Unter den Gehölzen sind es hauptsächlich die am und im Wasser wachsenden Gehölze, wie Weidenarten, Schwarzerle, aber auch einige schnellwachsende Baumarten, wie beispielsweise Birke, die eine starke antibakterielle Wirkung zeigen.
Bei den Gehölzen ist es das Zusammenspiel sehr unterschiedlicher Wirkstoffe, Auszüge wirken deshalb bei ihnen nicht mehr wie AB, sondern nur die ganze frische oder bei niedrigen Temperaturen getrocknete Pflanze. Am wirkungsvollsten ist da Selbstgesammelt.
Alle Gehölze und Stroh enthalten große Mengen Lignin - dieses wird im Dickdarm zu Phenolen abgebaut, die wiederum giftig auf Bakterien wirken. In der Rinde wirken die Phenole stark mit Gerbsäuren zusammen, so daß sie besonders wirkungsvoll sind.

Eine Sonderstellung nimmt der Efeu ein ... seine Saponine wirken im gesamten Darm antibakteriell.

Weitere Pflanzengruppen mit stark antibakterieller Wirkung sind Moose und Flechten. Es gibt kein so gut verträgliches Antibiotikum, weder hergestellt, noch natürlich gewachsen, welches an die Wirkung von Moosen und Flechten herankommt. Ich geb deshalb immer mal moosbewachsene Hölzer mit zu den Tieren.
Nach Brosig haben Moose zudem eine sehr starke antimykotische Wirkung ... helfen also auch bei überhandnehmenden Hefen im Darm.

Hallo,

@Aleks: Hattest du das Angocin schon mal für deine Tiere oder kennst du jemanden? Ich habe mich schon überall umgehört, aber keiner weiß etwas darüber. Meeriehalter geben das wohl öfters mal. Unsere Ärztin würde es ausprobieren, kennt aber die Dosierung für Chins nicht.

Ja, mir gehts schon um ein AB gegen Blasenentzündungen. Mit dem Darm haben die Jungs ja keine Probleme. Zippo hatte ja die Darm-OP, weil er sich nach dem Beinbruch die Wunde aufbiss, den Darm rauszog und ein Stück abbiss. Die Verdauung funktioniert aber einwandfrei.

@Murx: Bis auf Beifuß und Basilikum verschmähen meine Jungs die von dir genannten Pflanzen. Ich wäre froh, sie würden mehr davon fressen, habe auch so einige auf der Fensterbank, aber die muss ich nun selbst verwenden zum Kochen.
Birke mochte Zippo eine zeitlang und ich holte täglich frische Äste mit Blättern, aber seit einigen Monaten mag er die auch nicht mehr. Weide ist auch nicht so der Renner. So war es auch bei den frischen Blättern von Brombeere, Himbeere und Apfel. Die frisst er nur noch getrocknet, aber Birke schaut er gar nicht mehr an.


Lg
Nicole

Ich habe die Gedanken zur Ernährung bei Blasenproblemen übersichtshalber abgetrennt. Hier geht's dann weiter: https://chinvermittlung.forumieren.com/t625-blasenprobleme-ernahrungsgedanken

Hallo Lea,

das ist sicher besser so, sonst wird alles hier vermischt.

Übrigens erhielt ich gerade heute die Antwort des Herstellers von Angocin. Die Firma hat wohl einen Tierheilpraktiker beauftragt, der diese Fragen beantwortet und mich anschrieb. Es sei für Tiere nicht zugelassen und wurde nicht getestet. Daher könne er zu der Dosierung nichts sagen und die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr. Schade, ich dachte man könne da etwas erfahren.

Lg
Nicole

hallo,
mein Merlin hat jetzt öfter Marbocyl bekommen. Ich habe den Verdacht auf Resistenzen.
Daraufhin habe ich unseren TA auf Convenia angesprochen. Leider hat er selbst noch keine Erfahrungen mit der Verabreichung von Convenia bei Chinchillas und der Dosierung.
Er wollte sich selbst nochmal schlau machen.
Habt ihr aber schon einen Hinweis für mich?

Hi,

die Dosierung ist wie bei Kaninchen:

- 8mg/kg (muss natürlich in ml und auf das Chingewicht berechnet werden, müssten aber 0,1 ml pro kg Körpergewicht sein)
- jede 5-7 Tage unter die Haut spritzen (subkutane Injektion)


Darf ich fragen, warum dein Chinchilla so oft Antibiotika bekommen muss?

Vielen Dank.

Ja, klar. Letztes Jahr hatte der kleine Kerl eine Erkältung, aber richtig doll. Dann hatte er 2 mal mit Fußballenabszessen zu kämpfen und leider sind seine Zähne auch alles andere als gut. Am Dienstag hatte er unter Narkose eine Zahnbehandlung- zumindest oberflächlich, hier wurde vielleicht hier und dort was verletzt. Und er niest auch wieder. Vielleicht weil ein Nerv entzündet ist oder er doch wieder was abbekommen hat...ich weiß es nicht. Ich will jedenfalls nichts unversucht lassen.

Die Gesundheit des Chinchillas fängt im Darm an ... und der wird durch Antibiotika in Mitleidenschaft gezogen.

Was hast du im letzten halben Jahr gefüttert?

Zudem sollten die Zähne richtig untersucht werden. Wenn er schon in Narkose lag warum wurde der Kiefer nicht geröntgt und warum wurden die Zähne nicht richtig zurechtgeschliffen? Abgesehen davon dass es meist auch ohne Narkose geht, verstehe ich nicht das In Narkose Legen, wenn eh kaum was getan wurde. Hab grad nur Fragezeichen im Kopf.

Erst sollte das Tier einem kompetenten Ta vorgestellt und fachmännisch untersucht werden, danach wird die passende Medikation erstellt.

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