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 Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration

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Flora
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BeitragThema: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty09.01.13 11:47

Hier sollen alle Mythen rund um das Thema Kastration gesammelt werden, jeder darf gern mitmachen. Natürlich darf an der Stelle darüber ebenfalls diskutiert werden.


1) Chinchillaböckchen riechen nach der Kastration anders und daher erkennen ihre Weibchen sie nach dem Zusammensetzen nicht mehr.
2) Chinchillaböckchen werden nach der Kastration vom Partnertier nicht mehr akzeptiert.
3) Chinchillaböckchen riechen nicht mehr nach Bock, wenn sie entmannt wurden.

Ein Chinchillaböckchen riecht nach einer Kastration immernoch gleich wie vor der OP, was sein Körpereigengeruch angeht und er reicht auch noch nach einem Männchen! Die Hormone und möglicherweise auch ein Teil des Geruches ändern sich zwar jedoch erst nach vielen Wochen, denn der Hormonhaushalt ändert sich erst nach und nach über längeren Zeitraum hindurch und nicht sofort, sobald die Hoden entfernt wurden zwinker
Das Problem ist eher der Tierarztbesuch und vor allem die Operation samt Narkose an sich sowie die verabreichten Medikamente und die Gerüche der Hände der fremden Personen und Gegenstände, mit denen das Tier in Berührung kam: durch all das riecht der Bock anders als gewohnt und unschön. Das kann die Partnertiere verwirren, aggressiv machen oder ihnen die Möglichkeit bieten, die Rangordnung neu anzufechten, da eine Operation das betroffene Tier natürlich schwächt und angreifbar macht.
Vorbeugen kann man dem Problem, indem man die Partnertiere mit zum Tierarzt und der OP mitnimmt oder, wenn das nicht möglich ist, die Tiere sofort nach dem TA-Besuch wieder zusammensetzt und das operierte Chin zuvor mit dem benutzten gemeinsamen Sand einreibt (OP-Stelle natürlich auslassend). Als Vorbeugung bei besonders dominanten Tieren kann man die Partner/den Partner in der Zeit, in der das Tier beim TA ist, in einen neutralen Käfig setzen und die Tiere erst anschließend wieder alle zusammen in den bekannten Käfig setzen.
Falls das betroffene Chin dennoch angegriffen wird, sollte man es i bekannten Käfig belassen und das andere Tier herausnehmen und wenn das betroffene Tier wieder ganz fit ist, eine Wieder-Zusammenführung angehen. Es ist jedoch auch möglich, dass sich die aggressiven Tiere schon von alleine während der Trennungsphase beruhigen.


4) Chinchillaböcken verändern durch die Kastration ihren Charakter bzw. ihr Wesen.
Ich konnte bisher keinerlei Charakterveränderung durch die Kastration feststellen. Manche Böcke können durch die Kastration lediglich etwas ausgeglichener werden, aber keine Kastration macht aus einem quirligen dominanten Bock plötzlich ein liebes Schmusetier.


5) Wenn sich Chinchillaböckchen richtig zerstritten haben, kann eine Kastration helfen um sie wieder zusammenzubekommen.
Haben sich die Böcken erstmal richtig zerstritten und sie auch über längeren Zeitraum und passenden VG-Methoden nicht zusammenzubringen, wird auch eine Kastration der Tiere nichts an der Problematik ändern.
Allerdings kann eine Kastration eventuell helfen generell schwer zu vergesellschaftbare Tiere wieder zu Artgenossen zu integrieren oder Tiere zusammenzubringen, die sich nicht massiv zerstritten haben.


6) Chinchillakastrationen sind gefährlich.
Eine Chinchillakastration beim Bock ist nicht gefährlicher als eine andere Operation oder ein anderer Eingriff unter Narkose beim Chinchilla oder einem anderen Kleinsäuger wie Meerschweinchen oder Kaninchen. Ein Risiko besteht immer (Narkose, Wundinfektion/Abszess, Schmerzen, Futterverweigerung etc.), ist aber grundsätzlich als gering einzustufen, wenn man einen guten TA zur Hand hat. Man muss zudem sagen, dass die Kastration beim Böckchen sogar deutlich weniger gefährlich ist als eine Kastration beim Weibchen oder eine andere Operation, wo z.B. ein Geschwulst entfernt wird, da hier eine tiefere Narkose notwendig ist und der Hautschnitt größer ausfällt. Eine Bockkastration ist vergleichsweise dazu tatsächlich ein kleiner Eingriff.
Aus eigener Erfahrung kann ich Tierärzte empfehlen, die ohne Nähte arbeiten und die beiden kleinen Hodenhautschnitte offen lassen bzw. kleben.



Zuletzt von Flora am 14.01.13 0:48 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty09.01.13 12:10

Hallo,

ich würde 1),2),3) und 6) nicht einfach so ohne Erklärung dazu als Mythos deklarieren.
Zu 1 - 3 würde ich ergänzen, dass der fremde TA-Geruch oft Unruhe in die Gruppe bringt und tatsächlich dann zu Streit führen kann oder sogar zum Verstoß des Bockes. Lösung: Wenn möglich immer alle Chins zusammen mit zum TA nehmen oder nach der Kastration mit längerem Wiedereingliederungszeitraum rechen und räumlich vorsorgen mit 2. Käfig

Naja und 6) dürfte sich ja von selbst erklären. Gefährlich ist jede OP unter Vollnarkose.
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BeitragThema: Re: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty09.01.13 12:10

In Punkt 1-4 konnte ich das bei meinem Inti nicht beobachten. Da war alles in Butter mit Killa (Ich hatte die beiden aber nur solange getrennt wie Inti in Narkose war sobald er wach war habe ich die beiden wieder zusammengesetzt. Das war so mittag rum und die beiden haben nach kurzer Zeit friedlich kuschelnd geschlafen)

Punkt 6 Das ist richtig. JEDE NARKOSE ist ein Risiko, man kann dieses Risiko aber deutlich minimieren. z.b bei Katze und Hund durch Blutuntersuchung vor der OP (wie es in der humanmedizin standart ist) oder durch die Erfahrung des Tierarztes, Narkosedauer, Narkoseform etc.


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BeitragThema: Re: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty10.01.13 1:37

Ich habe nun zu jedem Punkt etwas Erklärendes geschrieben und einen weiteren Punkt 3) hinzugefügt.
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BeitragThema: Re: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty10.01.13 14:56

So find ich's viel besser daumenhoch
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BeitragThema: Re: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty14.01.13 0:46

7) Wenn der frisch kastrierte Bock nach der OP nicht frisst, muss es zwangsernährt werden.
Nach der Kastration meiner 9 Böckchen kann ich sagen, dass sie alle ca. 1-2 Tage (max. 3) lange nach der OP kam gefressen haben, es waren wirklich Mikromengen. Geschadet hat es ihnen nicht.
Man sollte nach der OP alles Futtermittel, die das Tier kennt, anbieten also auch Leckerchen. Wichtig ist, dass das Böckchen wenigstens klitzekleine Futtermengen zu sich nimmt und trinkt. Notfall bietet man ihm Wasser, verdünnte zuckerfreien Früchtesaft oder Tee aus der Spritze an. Zudem sollte man das Tier immer mal wieder zum Fressen animieren und eine Mandel etc. direkt vors Mäulchen halten. Auch ist darauf zu achten, dass das Bäuchlein schön weich bleibt und nciht aufgast.
Um den Kreislauf in Schwung zu bringen und den Appetit anzuregen, kann dem Patienten beaufsichtigter Auslauf in sauberen und nicht zu kalten Räumlichkeiten angeboten werden und damit er nicht aufkühlt eine Rotlichtlampe, so platziert, dass sich das Tier auch von der Wärmequelle zurückziehen kann.
Tiere und auch Menschen, die Schmerzen haben und frisch aus einer Narkose kommen, haben nunmal keinen (großen) Appetit...

8 ) Der frisch operierte Kastrat muss von den Partnertieren nach der OP getrennt werden bis er wieder ganz fit ist.
Wenn die Partnertiere den Patienten sofort wieder aufnehmen und ihn sich ausruhen lassen, kann der Bock zurück zu seinen Artgenossen.
Wichtig ist bloß, dass der Kastrat bereits richtig aus der Narkose erwacht ist und der Käfig besonders absturzsicher gemacht ist, damit der Kleine nicht irgendwo herunterfallen nd sich verletzten kann.

9) Der frisch operierte Kastrat muss mindestens 6 Wochen nach der Kastration vom Weibchen getrennt werden, damit er sie nicht deckt.
Hier scheiden sich die Meinungen. Es gibt Tierärzte, die sagen, dass man den Bock bereits nach einer Woche zurück zum Weibchen tn kann, andere sprechend von 6 oder gar 8 Wochen Trennung, um sicher zu gehen. Ich habe meine Böcken nach 10 Tagen zurück zum Weibchen getan bzw. mit einem Weibchen vergesellschaftet ohne Baby-Folgen, ansonsten rate ich normalerweise anderen Haltern dazu ca. 3 Wochen abzuwarten, dann ist das Risiko wirklich sehr gering, dass sich noch Restspermaspuren im Samenleiter befinden. Zudem muss man Böckchen das Weibchen zu der Zeit auf decken wollen, sie sich decken lassen und in der Hitze sein. Wurde ein Bock frühkastriert darf er sofort zu Weibchen.

10) Der frisch operierte Kastrat sollte nicht auf Einstreu gehalten werden.
Die übliche Hobelspäne aus ungiftigen Nadelbäumen wie Kiefer wirkt antibakteriell und ist normalerweise keine Gefahr für Entzündungen v.a. wenn sie grob und weich ist. Natürlich sollte der Käfig frisch gesäubert worden sein und die Einstreu ach ganz frisch sein, bevor man den Patienten in den Käfig lässt.


11) Das frisch kastrierte Böckchen darf wegen der Wunde 14 Tage lang kein Sandbad bekommen.
Sobald es dem Tier gut geht und die Wunde schön ausschaut also weder nässt, geschwollen ist oder eitert (also nicht entzündet ist), darf der Bock bereits nach 2-3 Tagen ein Heilerdebad bekommen.
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BeitragThema: Re: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty14.01.13 14:39

Zitat :
9) ...andere sprechend von 6 oder gar 8 Wochen Trennung, um sicher zu gehen.
Ich bete wieder meine Rede zu dem Thema: bei mir im Bekanntenkreis hat ein Bock in der 6. Woche nach der Kastra Nachwuchs gezeugt. 3 Wochen finde ich persönlich wenig, wenn man davon ausgeht, dass man das Hobbyhaltern rät, die sich nie über Nachwuchs informiert haben. Noch dazu wenn der frisch Kastrierte evtl. ein Weibchen hat, das aus körperlichen Problemen lieber keinen Nachwuchs bekommen soll. Ich persönlich würde niemandem zu nur 10 Tagen Trennung raten, denn wenn's doch ungewollt Nachwuchs gibt, heißt es nachher womöglich "Du hast mir das geraten und jetzt sind Babies da". Und da hat ja dann auch niemand etwas davon Laughing
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BeitragThema: Re: Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration   Mythen- & Halbmythen-Sammlung rund das Thema Kastration Empty15.01.13 3:21

Ja, solche Einzelfälle gibts wohl. Ich weise darauf auch stets hin und sage, dass wenn man wirklich 101% eine schwangerschaft auschließen möchte, man man vorsichtshalber eben doch 6-8 Wochen warten sollte, wenn der Bock vor der OP schon geschlechtsreif war.
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