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 Ziegler, E.: Histologische Veränderungen nach verschiedenen Blutentnahmemethoden bei der Maus

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Flora
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BeitragThema: Ziegler, E.: Histologische Veränderungen nach verschiedenen Blutentnahmemethoden bei der Maus   Ziegler, E.: Histologische Veränderungen nach verschiedenen Blutentnahmemethoden bei der Maus Empty03.01.13 21:09

Elvira Ziegler: Histologische Veränderungen nach verschiedenen Blutentnahmemethoden bei der Maus.
Hannover, Tierärztliche Hochschule, Dissertation, 2012

Link: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/zieglere_ws12.pdf


Zitat :
Abstract

In Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die von der GV-SOLAS für Mäuse empfohlenen Blutentnahmemethoden hinsichtlich histologisch feststellbarer Folgeschäden untersucht. Folgende sechs Blutentnahmemethoden wurden verglichen: retrobulbäre Blutentnahme mit dicker Kapillare (1,5 -1,6 mm Durchmesser) oder mit dünner Kapillare (1,2 mm Durchmesser), Blutentnahme aus der Schwanzvene, Vena saphena oder Vena facialis sowie die Entnahme aus dem Venenwinkel. Bei zwei Untersuchungsgruppen (retrobulbäre Blutentnahme mit dünner Kapillare, Venenwinkelpunktion) wurde die Entnahme bei den Tieren unter Ether-Narkose durchgeführt. Die Proben für die histologischen Untersuchungen an in Paraffin eingebettetem Material wurden am ersten, dritten oder vierzehnten Tag nach der Blutgewinnung im Rahmen von Euthanasie gewonnen. Insgesamt wurden 72 Tiere (12 pro Gruppe) untersucht. Parallel zu den morphologischen Untersuchungen zum Verhalten des Tieres, Untersuchungen im Open Field und Stresshormonbestimmungen (SCHLICHTING 2010).
Bei den histologischen Untersuchungen wurden im wesentlichen Blutungen und Thrombosierungen, interstitielle Ödeme, Gewebsdegenerationen und – nekrosen sowie Infiltrationen mit verschiedenen Entzündungszellen (polymorphkernig, mononukleär, gemischtzellig) beobachtet. Bei einzelnen Tieren wurden auch granulamatöse Veränderungen festgestellt, die meistens mit Haarschaftimplantationen einhergingen. Diese Veränderungen wurden über ein Scoresystem graduell beurteilt und den verschiedenen Gewebestrukturen und Untersuchungszeitpunkten zugeordnet.
Die retrobulbäre Blutentnahme sowohl mit dicker als auch mit dünner Kapillare und die Blutentnahme aus der Vena saphena wurden von SCHLICHTING (2010) als die Methoden, die am wenigsten Stress verursachen, etabliert. Bei den histologischen Untersuchungen zeigten sich Veränderungen verschiedenen Grades. Bei der retrobulbären Blutentnahme mit dicker Kapillare wurden oft Haargranulome und Degenerationen gesehen. Auch kamen Entzündungszellinfiltrate und Fibroblastenproliferation häufiger vor. Besonders betroffen waren das retrobulbäre Bindegewebe und die HARDERsche Drüse. Sogar am Auge und am Nervus opticus wurden Degeneration und Nekrose beobachtet. Ein Tier zeigte eine Panophthalmitis. Die retrobulbäre Blutentnahme mit dünner Kapillare zeigte im Vergleich zur retrobulbären Blutentnahme mit dicker Kapillare weniger Veränderungen, obwohl auch hier Degeneration und Nekrose an so einem sensiblen Organ wie dem Auge beobachtet wurden. Bei der Blutentnahme aus der Vena saphena wurden ebenfalls Degeneration/Nekrose, Entzündungszellinfiltrate, Fibroblastenproliferation im subkutanen Binde/Fettgewebe, der Muskulatur, der Haut und den Blutgefäßen gefunden. Im Vergleich zum Auge oder zum Nervus opticus bei der retrobulbäre Blutentnahme sind solche Veränderungen jedoch als nicht so gravierend anzusehen. Somit kann man die Blutentnahme aus der Vena saphena als Methode der Wahl ansehen.
Die Blutentnahme aus der Schwanzvene wurde als die Methode, die die meiste Zeit in Anspruch nahm, gefunden (SCHLICHTING, 2010). Zusätzlich wurden die Mäuse vor der Blutentnahme erwärmt, was den Stoffwechsel beeinflusst und zusätzlich zu Stress führen kann. Auch hier wurden bei den Tieren Hämatome beobachtet. Die histologischen Untersuchungen ergaben geringere Veränderungen im Vergleich zur den anderen Gruppen, obwohl auch hier Degeneration und Nekrose in der Haut, den Blutgefäßen und im subkutanen Binde/Fettgewebe beobachtet wurden.
Nach der Punktion der Vena facialis und des Venenwinkels wurden histologische Veränderungen in etwa ähnlicher Häufigkeit protokolliert. Dabei wurden nach der Punktion der Vena facialis auch histologische Veränderungen am Sinnesorgan dem Auge gesehen. Zeitlich konnte die Punktion der Vena facialis schneller als die Punktion des Venenwinkels durchgeführt werden, da für die Punktion des Venenwinkels die Tiere in Narkose gelegt werden mussten. Die weiteren Ergebnisse, wie die Corticosteron-Konzentration und das Verhalten nach der Blutentnahme und in Open Field Test, sprechen dafür, dass diese beiden Techniken im Vergleich zu den anderen Methoden mehr Stress und Schmerzen für die Maus verursachen.
Die Blutentnahme aus der Vena saphena zeigte viele Veränderungen im Vergleich zur anderen Methoden, gefolgt von der retrobulbären Blutentnahme mit dicker Kapillare. Aber der Grad der Veränderungen ist unterschiedlich bei diesen beiden Methoden. Nach der retrobulbären Blutentnahme kamen Veränderungen im Bereich des Sinnorgans Auge vor. Nach der Punktion der Vena saphena kamen die Veränderungen hingegen im Bereich der Muskulatur vor. Laut SCHLICHTING (2010) ist die Punktion der Vena saphena - die Methode der Wahl, da sie weniger Stress hervorruft. Die retrobulbäre Blutentnahme mit dünner Kapillare zeigte die wenigsten Veränderungen und wird auch von SCHLICHTING (2010) als Methode, die wenig Stress hervorruft, angegeben.
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