Hallo,
das kann ich so unkommentiert auch nicht stehen lassen:
- Zitat :
- Das ist leider normal. In einem Rudel wenn es ein schwaches Mitglied gibt, was deiner wegen der Lungenenzündung sicher ist, wird dieser Ausgegrenzt weil er eine behinderung für das Rudel ist und so auch Jäger anlockt in der freien Natur also stellt er automatisch eine Gefahr dar.
Was ist dann bitte bei z.B. Elefanten, Rindern, Antilopen usw. wenn diese Kälber zur Welt bringen?
Oft scharrt sich die komplette Herde um das Kalb und die Mutter, um diese bei Bedrohung zu beschützen.
Die Kühe ziehen sich zwar zur Geburt zurück, kehren aber sehr schnell wieder zur Herde zurück.
Dies nur als Beispiel, weil hier behauptet wird, dass schwache Mitglieder ( was ja ein frisch geborenes Kalb ist), ausgegrenzt werden würden....
Nun zu Chinchillas:
Auch hier konnte ich so ein Verhalten niemals beobachten.....
Meine alte Chinchilladame Lady war immer wieder mit Zahnproblemen konfrontiert und dadurch dann auch geschwächt....ich hatte zu dieser Zeit eine 6er Gruppe. Lady wurde niemals von den anderen verstoßen oder gejagt...ganz im Gegenteil. Lady war teilweise genau in der Mitte des Chinshaufens.
Selbst als ich später die Gruppe trennen musste ( ein Weibchen verstand sich nicht mehr mit dem Bock) und es nur noch 3 Chins in der Gruppe waren, wurde Lady nicht verstoßen oder ausgegrenzt.
Auch nicht, als sie letztlich im April diesen Jahres wieder massive Zahnprobleme bekam und sie durch ihr Alter ( 17 Jahre ) auch nicht mehr die jüngste, kräftigste...ja selbst nicht mehr die Chefin war.
Bis zum Tag der Zahn-OP war sie voll in die Gruppe integriert und nicht ausgegrenzt.
Als ich Lady damals kaufte, war ich noch so dumm und unerfahren und wollte 1x Nachwuchs haben. Lady wurde auch von Gizmo gedeckt und bekam den kleinen Mickey. Mickey war von der Stunde seiner Geburt an sehr schwach, wollte nicht laufen und blieb liegen....Lady und auch Gizmo haben sich so um ihn bemüht und immer wieder sind sie hin und haben ihn betüttelt....irgendwann wurde er dann doch munterer und wuselte mit rum...
Am 3. Tag seines Lebens starb der Kleine leider und Lady versuchte wieder den kleinen immer und immer wieder zum aufstehen zu bewegen....
Wäre es so wie behauptet, hätte sie ihn gleich von Anfang an liegen lassen....Muttergefühle hin oder her....er wäre ja eine Gefahr für die Gruppe gewesen.
Noch ein Beispiel:
Ich hab im Juli diesen Jahres 2 Notfallchins aufgenommen. Das Weibchen hatte ebenfalls massive Zahnprobleme, wog nur noch 325g und selbst mit päppeln nahm sie auf 290g ab.....der komplette Mundraum war völlig entzündet.
Das Böckchen, welches mit dabei war, verteidigte die Kleine und ging alles an, was ihr oder ihm zu nahe kam.....selbst die TÄ wurde gebissen.
Um Lucy besser aufpäppeln zu können, hab ich sie und Merlin in eine TB gesetzt. Merlin hätte hier nun jede Chance der Welt gehabt, die nur noch 290g leichte Lucy ( Merlin wog über 500g) zu verletzen oder gar zu töten....
Hat Merlin nicht gemacht....er hat seine Lucy verteidigt und war immer ganz nah an sie gekuschelt....selbst bei den kleinen Ausläufen im Bad hat er sie keine Sekunde aus den Augen gelassen.
Und eine andere Halterin hat ein Chin, welches ein Bein amputiert werden musste....auch hier hat sich das Böckchen um das Weibchen gekümmert und sie nicht verstoßen....obwohl die Maus mit 3 Beinen garantiert erstmal beeinträchtigt und durch die OP geschwächt war.
Ich glaube, ich könnte noch zig Beispiele nennen, die belegen, dass es eben nicht zwingend zur Ausgrenzung und zum Jagen kommt.....
Pauschal zu behaupten, ein krankes, schwaches Tier würde immer ausgegrenzt und gejagt und das sei normal ist absolut falsch.
Im Einzelfall mag das passieren und jeder Tierhalter sollte seine Tiere im Auge haben und bei zuviel Gerangel und Gejage eingreifen.
Ich würde eher darauf tippen, dass sowas vorkommt, wenn ein ranghohes Tier erkrankt oder geschwächt ist und ein rangniederes Tier seine Chance sieht, dem kranken Tier den Rang streitig zu machen.....das hat aber nichts mit ausgrenzen oder verstoßen zu tun. Da gehts einzig darum, dass die Gruppe einen gesunden und starken Anführer braucht und nicht darum, ein Tier aus der Gruppe zu drängen.