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 Lebenserwartung: Wie alt werden Chinchillas wirklich?

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Flora
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Lebenserwartung: Wie alt werden Chinchillas wirklich? Empty
BeitragThema: Lebenserwartung: Wie alt werden Chinchillas wirklich?   Lebenserwartung: Wie alt werden Chinchillas wirklich? Empty18.04.12 13:44

In den meisten Büchern und Internetseiten werden biblische Altersangaben von 20-26 Jahren genannt. Fakt ist jedoch, dass die wenigsten Chinchillas so alt werden und dass die Lebenserwartung dieser Tiere als Haustier aufgrund unsachgemäßer Vermehrung/Zucht immer weiter sinkt. Prinzipiell ist ein erreichtes Alter von bereits 15 Jahren als sehr positiv zu bewerten! Der Mensch kann auch über hundert Jahre alt werden – aber welch ein geringer Teil von uns wird das schon?!

Wie alt ein Chinchilla wird, hängt in erster Linie von seiner genetischen Prädisposition ab. Nicht wenige Tiere, die aus (Massen-)Vermehrungen, schlechten Zuchten, wo Null auf Gesundheit geachtet wird, und Inzucht kommen oder aber auch Nachwuchs von Notfalltieren werden nicht wirklich alt. Nicht selten werden diese Tierchen bloß rund 5-8 Jahre alt, oder sie sterben gar deutlich(!) früher z.B. wegen angeborener Erkrankungen wie Organfehlern (hier ist u.a. das Herz hervorzuheben, welches jedoch früh erkannt, gut behandelt werden kann) oder Zahnanomalien.

Die anderen Faktoren, die sich auf die Lebensdauer auswirken, sind die Haltung und Fütterung der Heimtiere. Eine defizitäre Haltung in falschem Käfig (Plastik, Gitterebenen, scharfe Stellen, abstehende Nägel, zu kleiner Käfig, etc.), mit dem falschen, unpassenden Partner oder eine falsche Vergesellschaftungsart können zu lebensbedrohlichen Bisswunden, Verletzungen, Stürzen, Immunsystemschwächung durch Stress u.Ä. führen. Durch schlechte Hygiene kann es zu Infekten (Pilz, Bakterien, Viren) kommen, zu viel Hygiene kann hingegen das Immunsystem schwächen inkl. Dessen Folgen und eine falsche Ernährung kann zu Zahnproblemen, Organschäden und Verdauungsproblemen führen, die allesamt tödlich enden können.

Jedoch spielt bezüglich der Lebensdauer die Genetik die Primärrolle, sprich, wenn ein Chinchilla nicht artgerecht gehalten und gefüttert wird, dennoch aber günstige genetische Predisposition besitzt, kann es mitunter sehr alt werden. Das kann und v.a. konnte man an früheres Großzucht-/Pelzerchinchillas sehen, die in Miniknästen und reiner Pelletfütterung auch sehr alt werden konnten.
Andersherum gilt, dass wenn ein Chinchilla eh bereits „schlechte“ Gene in sich trägt, sich die Sekundärfaktoren Haltung und Fütterung umso schlimmer auf seine Gesundheit auswirken, sodass die Lebenserwartung dann wirklich gering anzusetzen ist. Umgekehrt kann man die Lebensdauer eines genetisch benachteiligten Chins durch artgerechte Haltung und Ernährung jedoch erhöhen.
An der Stelle führe ich ganz gerne das Raucherbeispiel an: Raucht jemand sein Leben lang, bedeutet es lange nicht, dass er an Krebs oder anderen rauchbedingten Erkrankungen/Folgen stirbt oder gar früh stirbt. Raucher können aufgrund guter Gene älter werden als Nichtraucher zwinker Genauso gut kann ein Mensch, der in seinem Leben noch nie geraucht hat, an Lungenkrebs sterben oder an einer anderen Krankheit.
Oft bekomme ich zu hören: Aber mein Chin ist 18 Jahre alt geworden oder war noch nie krank, also MUSS ich es infolge dessen gut gehalten und ernährt haben. Das ist natürlich wie man u.a. an dem Raucher- oder dem Pelzerbeispiel sieht, absolut inkorrekt.

Die Herkunft der Tiere spielt also erst einmal keine große Rolle, wie alt ein Tier wird. Ob nun eine Privatabgabe, Tierheimtier oder Zuchttier: man kann nicht sagen, dass das eine gesund bleiben wird oder länger leben wird als das andere. Über die genetische Vorgeschichte wissen wir nämlich meist nichts oder kaum etwas. Es können auch nur sehr wenige Zuchten wirklich vorweisen, dass ihre Zuchtlinie über Generationen hindurch (Anm.: erbliche Krankheiten können Generationen überspringen) keine vererblichen Krankheiten in sich trägt.

Als Neuling ist es oftmals sinnvoll ein möglichst gesundes Tier aufzunehmen, da eine plötzlich auftretende Erkrankung oder etwas Chronisches die Halter möglicherweise überfordern könnten. Mehr als auf richtige Vermehrungschinchillas und deren Nachwuchs oder auf bereits auf den ersten Blick unseriös scheinende Zuchten zu verzichten, bleibt einem in dem Fall jedoch nicht übrig. Der Rest in Frage kommender Chins sollten im Idealfall mehrfach besucht werden, man sollte auf die Zähne, Schnauze, das Fell etc. achten und ein gutes Gefühl haben. Hier bieten sich bestimmte Privatabgaben z.B. wegen Zeitmangel, Umzug und sonstiger privater Umstände an oder Tierheim-/Pflegestellen-Chinchillas, die aus den selbigen Gründen abgegeben worden sind. Ein weiterer Vorteil von Pflegestellen ist zudem, dass die Inhaber die Tiere bereits eine Zeit lang beobachtet haben und sie kennen und bestimmte Informationen zu den Tieren und ihren Zustand liefern können. Sie werden dann sicherlich auch keine kranken Tiere in Neuhalterhände vergeben.
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