Kehlkopfentzündung

Hallo zusammen

Vor zwei Tagen ist mir aufgefallen, dass Ziva sich zurück zieht und nicht richtig fressen kann und den Anschein macht, als hätte sie Schmerzen.
Nun bin ich gestern natürlich zum TA gefahren. Ohne Narkose konnte er leider nichts feststellen, ausser dass alle Zähne super aussehen, keine Abszesse oder so vorhanden sind aber sie übermässigen Speichelfluss hat. Da ich kein Fan von sinnloser AB Behandlung bin hat er sie dann kurzerhand über Inhalationsnarkose schlafen gelegt um mit einem Endoskop das ganze Maul/Rachen zu überprüfen. Nun wissen wir wenigstens was der Maus fehlt - und auch was nicht. Sie hat eine Kehlkopfentzündung und der ganze Hals ist zugeschleimt. Die Atemwege sind aber frei und auch ist keine Erkältung da. Als Behandlung hat sie gestern das AB sowie Schmerzmittel gespritzt bekommen. Ab heute muss ich ihr oral Metacam und Marbocyl verabreichen. Seit gestern verkriecht sie sich allerdings mehrheitlich in einer grossen Korkröhre wo ich keine Chance habe sie zu sehen Ist an und für sich nichts ungewöhnliches da sie öfters dort drin schlafen und sie auch nicht alleine da ist. Aber man macht sich halt automatisch mehr Sorgen. Ich denke ich werde heute mal no Babybrei holen und diesen mit zermahlenden Kräutern mischen und ihr anbieten, damit sie wenigstens wieder ein bisschen futtern kann.
Habt ihr damit schon Erfahrung gemacht? Wie lange hält so eine Entzündung an und ab wann sollte sie wieder richtig fressen?

Viele Grüsse
Cori

Hallo

Eine Freundin hatte das gleiche Problem mit einem ihrer Chins.
Sie bekam AB und Schmerzmittel, welches so schonend aber trotzdem schmerzlindernd eingestellt war, dass der Kleine ohne weiteres normal fressen konnte, auch wenn es etwas längere dauerte.
Die Gefahr des Breifütters ist immer da, dass die Nasen faul werden und ihr gewohntes Futter verweigern. Zufüttern ist nur nötig, wenn absolut nichts mehr gefressen wird.

Meine Bekannte hatte den Tipp von ihrer TÄ: Wasser erwärmen mit einem Teebeutel Salbei- und Kamillen-Tee, das Chin in ein Handtuch wickeln und mit dem Näschen über das LAUWARME wasser halten.
Dies wirkte wunder.
müsste man vorsichtig testen ob es deiner Ziva auch Abhilfe verschafft.
Du kannst ihr auch lauwarmen Salbei-Tee aus der Spritze oder von einem Löffel anbieten. Tut dem Hals gut und die Kleine trinkt vielleicht mehr als sonst.

Ich persönlich halte von Babybrei absolut nichts!
Das ist menschenfutter und nix für tiere.
wenn du das gefühl hast, sie kaut nicht gut genug und hat deshalb schluckbeschwerden, kannste ihr gewohntes futter kleiner machen.
aber da Zähne lt. TA in Ordnung sind, kann sie ja kauen, nur das Schlcuken wird ihr in den nächsten Tagen schwerer fallen.

liebe grüße und gute besserung der maus

hallo,

hm es klingt für mich eher nach zahnproblemen, von denen auch entzündete Schleimhäute im gesamten Mund-Rachenbreich entstehen können. zahnprobleme kann man erst durch Kopfröntgen ausschließen.
Da inzwischen so gut wie jedes Chin früher oder später an Zahnproblemen leidet, sind diese auch viel wahrscheinlicher eine eine Kehlkopfenbtzündung, von den ich in meinen 11 Jahren Chinhaltung noch nie was gehört habe.

Ein Antibiotikum und Metacam sind eine gute Therapie, egal ob nun kehlkopf oder Zähne. Du solltest auf jeden Fall zufüttern und das Kleine kulinarisch verwöhnen. Wobei ich mit Antibiothika die besten Erfahrungen mit Chloromycetin palminat (bei Zahnproblemen) und Convenia (bei hautentzündungen, Atemwegserkrankungen, Blase etc.). Nach 3-4- Tagen muss ein Antibiotikum wirken, sprich deiner Maus muss es besser gehen, ansonsten bitte das AB wechseln.

Wie viel von dem Metacam bekommt das Tier bei welchem Gewicht? ich frage, weil es oft von TÄ falsch dosiert wird.

Ich päpple mit Babybrei (reine Möhre, Apfel, Birne, Kartoffeln - ohne jede Zusätze), dazu normalen Nagerbrei oder aufgeweichte Pellets runtergemicht und geschrotete Saaten (Lein, Mandel etc.).

Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Inzwischen geht es der Kleinen schon wieder besser. Nach der ersten AB/Schmerzmittel Gabe am Mittwoch Abend (intravenös vom TA) hat sie am Donnerstag bereits wieder die ersten kleien Kräuterstücke und frischen Basilikum probiert. Gestern Abend hat sie dann schon einiges auch während dem Auslauf gefressen und sogar eine ganze Mandel verdrückt. Man sieht ihr schon an, dass sie noch Schmerzen hat weil sie eher langsam frisst und nie viel/lange auf einmal. Dafür immer mal wieder. Daher habe ich bis jetzt noch nicht zugefüttert, da sie doch stetig einen besseren Eindruck macht. Aufs Inhalieren hab ich auch verzichtet, da die Atemwege selber nicht betroffen sind und sie weder niest noch Atemprobleme hat.

In den 1-2 Mal die ich "päppeln" musste habe ich auch immer Babybrei mit reiner Möhre oder Apfel genommen und irgendsoeinen Päppelbrei darunter gemischt, war glaube ich CC. Habe ich aber schon seit Jahren nicht mehr im Haus - Hand auf Holz. Nach einem Beinbruch von einem Chinchilla und einer riesigen OP-Narbe habe ich sogar das AB mit Apfelbrei gemischt, weil ich mich nie im Leben getraut hätte das Tier hochzunehmen. Hat alles ohne Probleme geklappt und heute - 4 Jahre später - ist dies mit über 750g mein schwerstes Chinchilla

Mein erster Gedanke war auch, dass es etwas mit den Zähnen sein könnte. Weshalb ich auch wollte, dass der TA sie halt in Narkose legt um herauszufinden, wass ihr den fehlt. Dagegen spricht jedoch:
- es kam akut, von einem Tag auf den anderen... Sie hat in den letzten 4 Wochen sogar noch ca. 20g zugenommen
- der Speichel hat neutral gerochen, also nicht nach Eiter. Auch sah der Speichel/Schleim nicht eitrig aus
- alle Zähne sind schön in einer Reihe, keine Zahnspitzen, alles glatt und gut abgenutzt, Kieferbewegung ist auch ok
- Das Maul selber ist nicht entzündet oder schleimig, sondern effektiver der Kehlkopf/hintere Rachen. Dieser war auch komplett eingeschleimt

Aus diesen Gründen haben wir an dieser Stelle auf das Röntgen vorerst verzichtet. Ich hoffe so sehr, dass es tatsächlich nur so eine doofe Entzüdung ist ohne Zahnprobleme. Ich werde sie aber sicherlich im Auge behalten und sollte nochmals irgendetwas in dieser Art vorkommen auf das Röntgen bestehen um die Zähne genau zu checken. Mit dem Endoskop war es aber immerhin möglich, das komplette Maul genau zu untersuchen.

Chloromycetan hatte ich auch schon, der TA meinte jedoch, dass Marbocyl bei Atemwegserkrankungen besser geeignet sei. Vom Metacam bekommt sie 7 Tropfen, einmalig pro Tag. Es handelt sich um die 3ml 0,5mg/ml Katzensuspension. Wenn ich das in die beigelegte Spritze abfülle dann ist diese bis ca. 1kg gefüllt - Anzeige für Dosierung Katzengewicht. Zivas Gewicht liegt bei ca 625g.
Noch eine Frage... Ist es wirklich notwendig das AB 7 Tage - respektive 8 wenn man die Injektion dazuzählt - zu geben?
Auserdem habe ich hochwertiges Schwarzkümmelöl bestellt. Dies würde ich ihr gerne nach der Behandlung zum Entgiften und zur Verdauungsregulierung geben. Denkt ihr dass das Sinn maht? Die Kötel sind inzwischen übrigens wieder normal.

Viele Grüsse
Cori

Wenn sie das Schwarzkümmelöl freiwillig aufleckt, ist es auf jeden Fall gut - ansonsten würd ich es abhängig davon machen, ob sie Verdauungsprobleme bekommt oder nicht. Wenn nicht, ist es besser, Schwarzkümmel als Samen anzubieten und reicht dann auch vollkommen aus.

Nach der Beschreibung klingt es auch für mich eher nach einer Kehlkopfentzündung ... Zahnprobleme sind eher Probleme bei Chins, die entweder nur trocken, oder mit Pellets gefüttert werden, und/oder aber in ihrer Kindheit fehl- oder mangelernährt worden sind.

@Murx: Ich hab hier eine absolut klasse Chinzahnexpertin. Sie meint, dass es kaum mehr zahngesunde Chins gibt....eben weil sie entweder während des Wachstums und im Babysalter falsch ernährt wurden oder später im Erwachsenenalter falsch ernährt werden. Und veile zahnanaomalien sieht man tatsächlich nicht bei Normaluntersuchung, sondern auf Röntgenbildern. Solch einen Fall hatten wir hier grad neulic: War ich mit ner Freundin bei ihr, das Tier grad erst 1,5 Jahre, so nichts zus ehen, aber das Röntgenbild zeigte eine Riesenkatastrophe an.


7 Tropfen Katzenmetacam sind zu wenig. Bei grob 500g-Chins gibt man hochdosiert 0,5ml Katzenmetacam, weniger stark dosiert 0,2-0,3ml.

Gerade Tierärzte sehen nur die kranken Tiere ... nicht die vielen gesunden Tiere, die einfach bis zu ihrem Tode nix haben.

Chinchillas sind äußerst robust, auch heute noch ... es muß im Grunde genommen extrem was schief laufen, damit sie krank werden. Und wenn sie dann krank werden, dann sind es zu fast 80% Zahnerkrankungen und wenn man sie euthanasieren würde und sich den Verdauungstrakt anschauen würde, wie es in den 50er und 60er Jahren die Pelzer gemacht haben, wären es genau wie damals über 90% Darmentzündungen.

Ich bin ja zeitweise bei jedem Bischen zum TA gefahren und hatte immer darauf bestanden, das geröngt wird - selbst Dumbo hatte 1A-Zähne.
Bei dem Pech im Leben, was ich anziehe, kann es einfach nicht sein, daß ich in puncto Chinchillazähne ein derartiges Glück haben sollte ... ich halte das einfach für den Normalzustand.
Nur - bei der Pelletfütterung und vor allem wenig bis gar keine Frischkostfütterung wird es immer Chinchillas geben, die es schlichtweg nicht schaffen ... und die dann saumäßige Zähne bis hin zu retrogradem Zahnwachstum haben.

Wenn sich noch mehr verbreitet, daß Frischkost absolut notwendig zur Gesunderhaltung von Chinchillas ist (und hier nicht nur Gemüse, sondern eben auch Blätter, Wiese etc), dann werden Zahnprobleme zur Seltenheit.

Das mit dem Schwarzkümmelöl werde ich so versuchen.
@Flora, habe gerade gelesen dass 6 Tropfen 0,1mg Meloxicam enthalten Metacam
Da sie um die 625g schwer ist wären dann hochdosiert wohl etwa 8-9 Tropfen richtig. Aktuell bekommt sie 7. Denkst du ich sollte die Dosis trotzdem noch erhöhen? Immerhin bekommt sie es ja schon zum 4. Mal nach erhöhter intravenöser Initialbdosis.

Ziva war heute schon wieder ein bisschen fitter und wehrt sich nun auch aktiv gegen das AB, was an und für sich ein gutes Zeichen ist Wie sie als Baby ernährt wurde weiss ich leider nicht. Als ich sie von einer Pflegestation geholt habe war sie aber definitiv noch im Wachstum und ca 9 Monate alt. Seither wird sie ausschliessflich naturnah ernährt und so oft wie möglich mit viel Frischfutter. Im Sommer macht das Mengenmässig etwa 80-90% des Futters aus. Allerdings wird getrocknetes auch niemals in dieser riesigen Menge gefressen. Gemüse und Salat ist hier sehr unbeliebt, weshalb im Winter FriFu sich meistens auf Küchenkräuter, Bambus, Äste, Apfel und Birne beschränkt. Natürlich in viel geringerer Menge...

In den 18 Jahren Chinhaltung hatte ich bislang zum Glück nur 2 Chins (von insgesamt 11 inkl. den 5 jetzt bei mir lebenden) die etwas mit den Zähnen hatten. Beim einen war es jedoch nur ein sekundäres Symptom, ein paar Wochen später stellte sich heraus dass dieses Tier einen Tumor im Mund hat und dadurch nicht richtig gefressen hat. Auf den ersten Blick waren es für den TA aber natürlich nur die Zähne... Leider mussten wir das Tier dann mit 15 einschläfern wegen dieses Tumors.
Das zweite Tier hatte eine Zahnwurzelentzündung und ist bei der OP gestorben mit ca 4 Jahren. Das Gebiss an und für sich hatte aber auf den Röbis keine sichtliche Anomalie.

Nach anfänglicher Besserung hat die Maus leider wieder zugemacht und wir waren gestern wieder beim TA. Diagnose: Erneut entzündete Schleimhäute und Verdacht auf Diabetes :(
Eine erneute 8-tägige AB/Schmermittel-Gabe folgt nun in der Hoffnung, dass sie dann wenigstens wieder richtig ohne Schmerzen fressen kann.
Ich versteh das einfach nicht, der einzige Zucker den die Maus bekommt ist ja in Form von getrockneten Früchten als Leckerli, damit wird sie nicht vollgestopft. Ansonsten kann ich an der Ernährung gar nicht mal soviel optimieren. Natürlich lasse ich dies nun aber komplett weg.
Der getestete Wert war auf 14,9 (keine Ahnung was das für ein Mass ist). Getestet wurde mit einem Tropfen Blut vom Ohr und einem Katzenmessgerät.
Der TA hatte eine innere Ursache in Verdacht weil das ganze Chin total schlaff war, aber keine Auffäligkeiten beim Abtasten waren und sie eher bleiche Schleimhäute hat bis auf die entzündeten Stellen, welche aber nicht direkt bei den Zähnen liegen sondern allgemein im Mundraum. Zähne sind immer noch ok...
Bin gerade ziemlich fertig da ich nicht verstehe wieso die Entzündung so schnell zurück gekommen ist und mir nicht klar ist, weshalb die AB/Schmermittel Gabe diesmal helfen soll wenn sie beim letzten mal ja auch nur von kurzer Dauer war :(