Durchgebrochene Zahnwurzel am Unterkiefer

hallo

So ich war heute mit Ryo bei einem Nagerspezialisten (Dr. Morgenegg).
Die Zähne wurden erneut geröngt und nun sieht man auch deutlich, dass auf der rechte Seite am Unterkiefer der dritte Zahn durchgebrochen ist.

Der Tierarzt sagte mir, dass es zwei Optionen gäbe.
1. Antibiotika (Nopil) und Metacam -> Antibiotika während 10Tage und Metacam während 3Wochen
Option zwei wäre, dass man die Zahnwurzel von unten her entfernen würde.

Zu der zweiten Option sagte mir der TA, dass es sehr riskant wäre und sowohl bei dieser Methode als auch bei der Antibiotikagabe keine Garantie wäre, dass es besser werden würde.

Wollte euch nun fragen, ob jemand bereits Erfahrungen damit gemacht hat, bezüglich durchgebrochene Zahnwurzel?
Zahnwurzelentfernung? Gäbe es in der Nähe der Schweizergrenze in Deutschland einen guten TA der so was bereits mal gemacht hätte?
Sagt euch das Antibiotika was (ist eigentlich für Kinder gedacht)?

Ich bin echt am verzweifeln, da ich ja im März bereits meinen Paco wegen einem Tumor verloren habe und jetzt Ryo solche Probleme hat.
Bin auch wirklich am überlegen, ob ich aufhören sollte Chinchillas zu halten, weil ich extreme Angst habe, dass wieder einer der Chin Zahnprobleme oder so bekommen könnte.
Auf der anderen Seite hänge ich sehr an den Kleinen und weil ich erst vor kurzem grossen Stress hatte, für Ryo überhaupt einen neuen Partner zu suchen, überlege ich auch, ob ich noch einen dritten Chin dazu zunehmen.

Danke bereits für eure Berichte und Meinungen

noch ne andere frage... ist es normal, wenn ein Chin das Pipi des anderen Chinchilla trinkt bzw. aufleckt?? o.O...

Alle Chins mit schon durchgebrochenen Zähnen, die ich kannte, wurden entweder eingeschläfert - einfach aufgrund der extremen Schmerzen, die sowas verursacht. Oder aber, es wurde noch versucht zu behandeln, und die Tiere starben dennoch nach langem Martyrium ... oft nach langer Zwangsernährungssession, bei der zusätzlich noch der Darm nach und nach den Geist aufgab.

Tut mir leid, daß ich da keine besseren Nachrichten hab ...

Wenn ein Chin das Pipi eines anderen Chins aufleckt, könnte es sein, daß es sich um süßen Harn handelt - und das wiederum wäre ein Zeichen des Pipispenders, daß entweder eine Nierenerkrankung oder Diabetes mellitus vorliegt.
Dem sollte nachgegangen werden.

Huhu,

wenn es so schlimm ist, musst du dir die Frage stellen: Wem tust du einen Gefallen: Dir oder deinem Tier? Hat dein Kleiner noch Lebensfreude oder sitzt er nur still rum in der Ecke und hat große Schmerzen?

Es gibt einen kleinen Leitspruch:

Wenn du jemanden liebhast, lass ihn gehen!

Ich musste meine Fibi auch gehenlassen (Tumor), sonst wär sie langsam verhungert und das wollte ich ihr nicht antun...

hallo

danke für eure Antworten.
Bis jetzt rennt und springt er noch herum. Das fressen ist halt ein Problem. Er frisst nur wenig.

Wegen dem Harn, es wäre auch Ryo's Harn. Habe auch herausgefunden, dass meine andere TÄ das Metacam falsch dosiert hat, sprich die 1,5mg Lösung gegeben und mir dort gesagt, ich müsse Ryo 0.5ml geben einmal am Tag.
der Nagerspezialist meine das sei zu viel und gab mir das gleiche nochmal mit und jetzt muss ich nur 3Tropfen geben. Von daher wäre ein Nierenerkrankung möglich.
Werde es im Moment einfach beobachten, da ich ihn nicht schon wieder einen TA- Besuch zumuten möchte.

Huhu,

hast du schon versucht, ihm sein Hauptfutter zu zerschreddern? Biete ihm beides an, so dass er selbst entscheiden kann, von wo er essen möchte. Fibi musste durch ihren Tumor immer wieder zum Zähneschleifen und konnte ein paar Tage nicht richtig essen. In dieser Zeit bekam sie eben jenes Futter und das eigentliche in die Voliere gestellt, zwingen musste ich Fibi nie, da sie alleine aß.

Hallo

ich biete ihm alles an im moment. Also ich ernähre sie ja naturnah und schaue, dass er alles hat was er mag.
bei den Kräuter schaue ich im Moment, dass es halt genug kleine stücke für ihn hat. Aber nur so kleines Zeug essen ist auch nicht gut, da er ja so seine Zähne nicht mehr abnutzt.

Wenn es so weiter geht, dann kann ich einfach nur noch darauf hoffen, dass er es noch so lange wie möglich schön hat.

was gibt es eigentlich so für päppel nahrung, abgesehend von critical care (mag er nicht)?

Critical Care macht auch krank ... macht den Darm kaputt.

Beste ist, du machst die Päppelnahrung selbst, du kannst Nüsse mahlen (es sei denn, sie werden noch Stückig, in Stiften oder so gefuttert, dann ist das die bessere Päppelnahrung), kannst es mit Haferflocken, Gerstenflocken oder Leinflocken probieren, kurzfristig geht auch Honigwasser (wobei das bei Chins ekelhaft verklebtes Fell an der Schnute macht, was man dann wieder säubern muß), dann wäre gekochter Möhrenbrei ne Option oder du greifst auf ungesüßten Obst- und Gemüsebabybrei zurück.
Im Grunde genommen hast du bei durchgebrochenen Zähnen durch retrogrades Zahnwachstum relativ schnell die Schwelle erreicht, wo du dem Tier nur noch ein möglichst schönes Leben machen kannst - und da ist dann eigentlich alles erlaubt, was noch gern gefressen wird, so schlimm es auch ist, da nicht mehr auf wirklich gesunde Nahrung achten zu können. Letztendlich ist es wirklich nur noch ein elendiges Abpassen des richtigen Momentes ...
Ich finde es so verdammt schwer, selbst in dieser Situation zu stecken, man will ja eigentlich helfen und nicht beim Verlieren seines Tieres zuschauen. Und genauso schwer finde ich es, in solchen Fällen zu raten ... ich treff da fast immer die falschen Worte ...

Eine Sache kannst du allerdings noch tun - biete auf jeden Fall dauerhaft Gewürznelken an. Je nachdem, ob die überhaupt noch gekaut werden können (die werden danach meist ausgespuckt) oder das zu schwer ist, kannst du die Gewürznelken auch zermörsert anbieten. Gewürznelken betäuben den Kieferschmerz relativ gut (aber bitte nicht das vom TA verschriebene Schmerzmittel weglassen - Gewürznelken und diese Schmerzmittel ergänzen sich sehr gut)

Wie geht es denn inzwischen dem kleinen Patienten? Ich drücke ihm die Daumen ! Zahnprobleme bei Chins sind wirklich schlimm. Bei meinem Chinmädchen wächst das Zahnfleisch über die Zähne und die Tierärztin sagt, da könne man nichts machen. Was mich bei den TÄ manchmal wirklich stört ist, dass sie oft sagen man könne nichts machen und soll warten bis es schlimmer wird. Aber was ist denn wenn es schlimmer wird?

Huhu,

@Nagerchen: Deine Kleine hat auch Epulis? Seit wann hat sie das? Fibi hat nach der Diagnose noch ein gutes Jahr gehabt, bevor ich sie gehen lassen musste. Der TA hat gesagt, das Risiko, daß sie nicht mehr frisst nach der OP ist zu groß. Bei Hund und Katze macht man sowas mitm Elektrokauter, aber bei son einen kleinen Mündlein...

Festgestellt wurde es im August diesen Jahres, aber sie hatte dieses Problem wohl schon lange. Ich habe sie aus dem Tierschutz und dort hat man nicht die Möglichkeit die Tiere wirklich gesund zu ernähren. Aber ich denke, generell sind Tierhalter oft nicht aufgeklärt über artgerechte Ernährung. Und Tierärzte schon gar nicht. Ich sah neulich eine Reportage über Tiernahrung in Tierarztpraxen und Kliniken. Es ist so, dass der Student bereits bei Fortbildungen und Kongressen bestimmte Tierfutter vorgestellt bekommt, ich spreche jetzt in erster Linie von Hundefutter, und das ist oft, das was später in den Tierkliniken und TAPraxen empfohlen wird. Klar die Ärzte werden ja schon im Studium von diesen Firmen "begleitet". Es ist schon ein kleines Wunder, wenn man in Bezug auf Ernährung beim Tierarzt gut beraten wird. Bei meiner Kleinen war es so, dass sie von einem Chinchillaspezialisten untersucht wurde, weil sie den Kopf schief hielt bevor sie bei mir einzog. Danach wurde sie mir übergeben als "völlig gesund". Ein zum Auge wachsender Zahn und die Fehlstellung vom Gebiss erkannte er nicht. Wenn man nicht viel untersucht und nicht viel Wissen hat, ist das Tier natürlich völlig gesund...Als es bei einem anderen TA, bei dem ich dann war AB bekommen sollte wegen "Tränendem Auge" bestand ich auf ein AB vom Schädel und weil sie schwer zu atmen, oder Herzrasen zu haben schien auch vom Rumpf. An Herz und Lunge war gem. RB nichts Verdächtiges(krankhaftes) zu sehen, aber das Gebiss war eindeutig in Fehlstellung und die oberen Zähne mussten einkürzt werden. Meine beiden Chins verstehen sich großartig. Es wäre schlimm wenn sie sterben würde. Ich mache mir um mein "Männchen" auch Sorgen, wenn er alleine bleiben müsste, aber nochmal ein Chin dazu ist eine zu große Belastung. Ich leide heute noch unter dem Tod meines Kaninchens. Ich bin gerade dabei das gehege zu reinigen und habe mir mal ein Päuschen gegönnt.
Mit der Dosierung von metacam habe ich übrigens meine Probleme. Es ist zwar eine Dosierungsspritze dabei, die ist aber sehr verwirrend. Wenn man z.b. einem Tier 2 ml geben soll, das 2 kg wiegt und am Rand steht 0,5,mg/ml denkt man "aha, also 4 mal aufziehen, dann hat man zwei", aber das bezieht sich irgendwie auf den Inhaltsstoff. Dann ist auf der Spritze eine Katze abgebildet, daneben steht zwei kg ." Aha denkt man, das ist die menge für eine Tier das zwei kg wiegt. "Das ist aber wieder zu wenig. Ich denke mal, diese Firma sollte sich mal etwas einfallen lassen und die Dosierung besser erklären und die Spritze so gestalten, dass man nicht per Spritzenaufsatz umdosieren muss. Wie man das mit drei Tropfen hinkriegt ist mir ein Rätsel...

Huhu,

wenn du Glück hast und keine neuen Tumore im Mundraum kommen, dann kann sie noch eine schöne Weile leben. Epulis ist eigentlich ein gutartiger Tumor, aber bei so einem kleinen Tier schlecht, bis gar nicht behandelbar. Was man meistens macht, ist Zähne schleifen, weil kein richtiger Abrieb mehr stattfindet, ansonsten können sie danach wieder gut essen.

Nein, ein Tumor hat mein Chin gar nicht, nur Zahnfleisch, das über die Zähne wächst, Epulis steht auch nicht als Diagnose irgendwo.

Das Zahnfleisch das so wuchert, ist Epulis... So nannte es mein TA damals bei meiner Fibi

Guckst du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Epulis

Ich fand folgenden Link über TÄ, die sich auf Zahnheilkunde bei Tieren spezialisiert haben:

http://tierzahnaerzte.de/

Mcstorm schrieb:

Das Zahnfleisch das so wuchert, ist Epulis... So nannte es mein TA damals bei meiner Fibi

Guckst du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Epulis

Das muss ich nochmal erfragen, ob das bei meiner kleinen Dame zutrifft. Ermutigend: Es kann sich spontan, wie ein Geschwulst zurückbilden. Hoffen wir also einfachmal das Beste!

Flauschbälle schrieb:

Ich fand folgenden Link über TÄ, die sich auf Zahnheilkunde bei Tieren spezialisiert haben:

http://tierzahnaerzte.de/

Hoffen wir mal, dass es bei Zahnspezialisten anders ist als bei Augenärzten für Tiere! da hatte ich nämlich auch mal jemandem so eine Liste empfohlen und die schrieb zurück, sie sei bei einem dieser TÄ gewesen, erstens habe er ihr Tier so grob angefasst, dass sie sowieso sofort wieder gehen wollte und, dann hatte er keine Ahnung...
Mit Spezialisten ist das so eine Sache, wie oben berichtet, hat der Chinchillaspezialist ja überhaupt nichts festgestellt. Bevor ich bei dieser aktuellen Tierarztin war , war ich bei einer anderen. Die hat WENIGSTENS Zahnhaken bemerkt(!), im Gegensatz zu dem Chinchillaspezialisten, der extra aufgesucht worden war, weil sie den Kopf so schief hielt. Da kööönnntteee man jaaa maaal drauf kommen sich mal die Zähne anzusehen. Und wenn man dann nicht sieht, dass man da genauer untersuchen oder einen Zahnspezialisten hinzuziehen sollte, weiß ich auch nicht, was ich noch sagen soll...
Manchmal habe ich den Eindruck, dass es Ärzte gibt die meinen alle Tierhalter seien doof und sie hätten die Weisheit mit Schaumlöffeln gefressen. Es gibt aber das Internet...

Wie es nun mal ist "spezialisten hin oder her", manche leiden an Selbstüberschätzung, dass ist nicht von der Hand zu weisen!
Solche Exemplare findest du aber auch in der Humanmedizin!!  Hab selbst schon Erfahrung damit gemacht!

Ich habe auch festgestellt, dass meine Tierärztin aus Ingelheim mit aufgezählt wurde/wird, über sie kann ich nichts negatives sagen, das heisst, sie ist keine Grobmotorikerin den Tieren gegenüber.
Sie zieht mir kein Geld aus dem Säckel und überredet mich nicht zu unnötigen Untersuchungen, woran sie wieder mehr Geld verdienen würde!!

Klar gibt es von diesen Leuten auch welche unter den Humanmedizinern. Nicht nur ich könnte ein Buch darüber schreiben. Glück gehört dazu...
Mit dem medacam habe ich nochmal nachgeschaut . Mein Chinmädchen wiegt 500 Gramm. Berechnet wird bei der 0,5 mg/ml Packung wie folgt: 0,3 ml pro Kg Körpergewicht, sodass man dem ein Pfund wiegenden Chin o,15 ml gibt. Die drei Tropfen kommen also hin.

so ich hab wieder etwas zeit zu schreiben

ryo geht es so weit so gut.. er frisst brav alleine... nicht so viel wie sonst, doch er gibt da nicht auf ^^
zum glück hat er immer noch grosse freude daran raus zu kommen und zu spielen..
ich warte es jetzt einfach mal ab..

@ Nagerchen.. die drei tropfe setzte ich mir auf den handrücken und halte es dann ryo so hin..er leckt dann brav alles von meiner hand ab ^^
ich mag es seine zunge zu spüre :P...
das metacam das ich habe ist eben das für hunde, also mit 1.5mg/ml konzentration

wie es bei katze dosiert wird weiss ich nicht, doch ich glaube ich hab mal was auf der
chinchilla-scientia seite gelesen darüber..

ich studiere ja selbst veterinärmedizin..bis jetzt habe ich nichts von den futtermittel marken gehört..also wir lernen im moment nur den grundaufbau eines futtermittel.. um marke geht es noch lange nicht..
im moment macht es mich nur sehr traurig, dass es so wenige TÄ gibt, die sich wirklich mit chins auskennen..
und jene die halt nicht, dies nicht einfach zugeben können... weil genau so geschehen die grössten fehlern..

Ich freue mich, dass es ihm besser geht!
Das was ich über das Hundefutter geschrieben habe war mal im TV als Reportage zu sehen. Ich kann gerne einmal schauen wie der Filmtitel war. Dort wird auch beschrieben wie sich unterschiedliche TÄ ihre Arbeit unterschiedlich bezahlen lassen, über die GOT usw. Man darf natürlich nicht alle über einen Kamm scheren. Das wäre unfair denen gegenüber denen die Tiere wirklich wichtig sind. Es gibt sie, man muss sie nur finden. Ich denke ich habe mit meiner jetzigen TÄ wirklich mal Glück. Sie geht auf meine Fragen ein und erklärt was sie tut.
Weiterhin alles Gute für Ryo!
Ich finde es super, dass du Vetmed studierst. Immer her mit guten Tierärzten, denen die Tiere am Herzen liegen! Ich hätte auch nicht so über TÄ geschrieben, wenn nicht all das von mir tatsächlich so erlebt worden wäre. Ich kann nur das schreiben, was ich-leider-erlebt habe.

Wie geht es Ryo inzwischen? Mein ml. Chin hat auch Wurzelbruch, wie mittlerweile festgestellt wurde.Ich habe einen Bericht unter "Knirschen" geschrieben.Hast du einen Arzt gefunden, der sich an diese Operation wagt? Das ist immer so eine Sache, man kann da auch leicht an einen Arzt geraten der nur Erfahrungen sammeln will und eigentlich nicht wirklich gute Op´s machen kann. Das Risiko für den Arzt ist relativ gering. Er kann eigentlich nur gewinnen, aber das Tier kann sein Leben dabei verlieren.