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 Gefräßige Pelletchinchillas?

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LottaLeben
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BeitragThema: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 14:10

Huhu,
Mich beschäftigt schon seit längerem eine Beobachtung: Meine Jungs habe ich ja anfangs unter Anderem mit Pellets ernährt. Die Jungs waren in der Zeit was Leckerlies anging extrem maßlos. Man konnte ihnen zwei Nüsse geben, sie wollten mehr. Auch von Obst und eigentl. allen Leckereien konnten sie nicht genug kriegen. Ich fütterte irgendwann keine Pellets mehr mit dem Ergebnis: Chin will keine Leckerchen mehr oder Chin will nur 2 Mandeln, dann ist genug.

Genau das Selbe dann mit den 3 Mädels. Maßlos als ich noch Pellets fütterte, sie konnten nicht genug kriegen. Und jetzt das gleiche Spiel: Man hat nicht jeden Tag Lust auf Mandel und bestimmt nicht auf 3 hintereinander.

Ich finde das höchstinteressant, aber woran liegt das?

Pellets wurden ja ursprünglich dazu gebraucht, die Tiere schnell auf eine gewisse Größe zu bringen. Ist ja klar, ein großes breites Chinchilla hat mehr Pelz als ein Kleines. Also wären wir beim Mastfutter. Um die Tiere dazu zu bringen mehr zu essen als sie brauchen (wir wissen ja: in der Natur gibt es keine übergewichtigen Tiere), braucht man künstliche Appetitanreger (Aromen, Geschmacksverstärker). Und diese bringen dann die Chins dazu über ihren Bedarf hinaus zu fressen. So im Moment meine Gedanken dazu.

Und dann noch etwas: Künstliche Aromen machen süchtig, oder?! Hier könnte die Erklärung liegen, warum sich einige Tiere eben nicht selbst umstellen und auf Pellets verzichten. Bei mir war es der Jupp, der trotz ad libitum Futterangebot immernoch Pellets fraß.

Was sagt ihr dazu? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Edit: Also beeinflussen Pellets im Grunde genommen das Selektionsvermögen.
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Flora
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 14:17

Genau dasselbe wie du konnte ich auch beobachten. Hier sind Leckerchen völlig out, Trockenobst sowieso, Nüsse sind bäh... zum Bestechen gebe ich Sonnenblumenkerne und Mandeln aus der Hand, aber auch hierdrauf hat Chin mal keine Lust oder beißt nur paar mal rein und schmeißt den Rest weg.


Wegen den Geschmacksverstärkern: wie sieht es denn rechtlich aus? Müssten sie nicht deklariert sein, wenn sie in Pellets drin wären? Soviel ich weiss steht bei der Zusammensetzung nichts dazu oder?


Ich meine eher, dass es etwas mit viel- und einseitiger Fütterung zu tun hat un den daraus folgenden Mangelerscheinungen, psychischer Unzufriedenheit etc
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 14:20

Ich kann ähnliches berichten mit Leinsaaten und Sonnenblumenkerne ( SBK).
Hab ich zu Pelletzeiten SBK gegeben, wurde mir das Schälchen regelrecht aus der Hand gerissen und auch in den Finger gebissen.
Nun gibts pro Gruppe ( 3 Chins) je einen EL Leinsaat, SBK und eine Körnermischung, sowie 1/2 EL Quinoa und Sesam ( hier von nur 1/2 EL, da die beiden Saaten nicht soo beliebt sind und immer übrigbleiben.
Diese Mischung hält 2-3 Tage, manchmal sogar 4 Tage.
Quinoa und Sesam bleiben immer übrig.
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LottaLeben
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 14:32

Soweit ich weiß gibt es für Geschmacksverstärker keine Deklarationspflicht.
Und anders gefragt: Wie kann man Tiere dazu bringen, mehr zu fressen als sie brauchen außer über Geschmacksverstärker?!
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 15:11

Bei meinen Jungs ist es nicht so. Die mampfen Trockenobst und Nüssen immer noch gerne in großen Mengen und würden gerne mehr davon essen als ich ihnen anbiete Very Happy
Als Kasi zu mir kam (er kannte echt nur Pellets + Heu) war dieses Verhalten allerdings ganz extrem. Ich hatte vergessen Pellets von der Züchterin mitzunehmen, um langsam umzustellen und so gabs halb direkt "mein" Futter. Der Kleine hat sich so daran überfressen, dass er nachts schreckliche Bauchschmerzen hatte und ich ihm die ganze Nacht den Bauch massieren musste. Dieses übertrieben gierige futtern hörte dann nach ein paar Tagen auf.
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Flora
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 15:14

Vielleicht fressen sie ja so viel Süßkrams und Nüsse, weil sie einen Mangel haben? zB an essentiellen Fettstoffen, die in Nüssen drin sind.
Und da die Chins wissen, dass es diese nur selten gibt, schlagen die Chins zu wie verrückt.

Interessant wäre es eher deshalb zu wissen, wie sich Pelletchins verhalten, die Nüsse auch ad libitum haben. Wenn sie da immer weiter zuschlagen, dann muss es einen anderen Grund haben (Geschmacksverstärker)
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 15:59

Sowas könnt ihr doch nicht machen!
Dieselbe Frage steht im Chinboard, ich war mir sicher, ich hab nen ellenlangen Text zu geschrieben, der meiner Meinung nach gut war - und plötzlich war der nicht mehr auffindbar!
ey

So, ich les mir den Text nicht mehr durch, sondern kopier nur mich selbst:
Zitat :
Im Grunde genommen wird jedes Futtermittel das Selektionsvermögen irgendwie beeinflussen - es ist hier eher die Frage, ab wann es krank macht ... und da sind Pellets eindeutig Kandidaten für, die Süchte auslösen können.

Der stärkste Appetitanreger, den es gibt, ist frei verfügbare Glucose. Der stärkste natürliche Appetitanreger ist deshalb Honig, dicht gefolgt von frischem Apfel. Während allerdings beim Apfel das Zusammenspiel aus leicht verfügbarer Glucose, Fructose, Pektinen und Fruchtsäuren ist, ists beim Honig nur die Glucose. Diese wird durch die Dünndarmwand aufgenommen und gelangt erstmal ins Blut. Um den so extrem schnell ansteigenden Blutzuckerspiegel wieder zu senken, wird sehr viel Insulin ausgeschüttet - dieses eliminiert die Glucose im Blut, indem es dafür sorgt, daß die Glucose möglichst schnell in Speicherfette abgebaut wird und in speziellen Fettzellen erstmal eingelagert wird. Dabei wird allerdings zuviel Glucose aus dem Blut herausgeholt, es kommt zu einer gefährlichen Unterzuckerung, die das Tier durch Fressen möglichst schnell ausgleichen will.
Honig wurde bis vor 50 Jahren deshalb bei Tieren angewendet, welche nicht mehr fressen mochten - man verdünnte den Honig und schmierte ihn den Tieren auf die Lippen und in die Backentaschen. Von dort wurde der Honig mit der Spucke runtergeschluckt, gelangte durch den Magen in den Dünndarm, wo er eben durch die Darmwand ins Blut transportiert wurde. Der Insulinschub sorgte für eine Unterzuckerung, welche eben richtig böse Hunger auslöst ... das Tier fraß wieder.

In den Pellets liegt Saccharose in größeren Mengen vor, diese hat einen ganz ähnlichen Effekt ... im Magen und Zwölffingerdarm wird die Saccharose in Glucose und Fructose gespalten. Auch hier wieder kommt es recht schnell nach dem Futtern von Pellets zu einer Unterzuckerung, das Tier bekommt richtig bös Heißhunger. Das Ganze wird oft noch verstärkt durch hohe Mengen an Glutamat und Glutaminsäure. Sie verstärken den durch Unterzuckerung ausgelösten Heißhunger. Die Pellets selbst jedoch erzeugen gleichzeitig beim Chin oft ein Übelgefühl, es mag sie deshalb nicht - und freut sich, wenn dann was anderes energiereiches verfüttert wird, wie Rosinen oder Nüsse. Es geht hier einzig um den Reiz, Unterzuckerung = Energie auffüllen ...
Daß so etwas suchtauslösend sein kann, liegt auf der Hand, denn wenn ein Chin über die Jahre nie was anderes kennengelernt hat, wie dieses Übelkeitsgefühl beim Fressen, wird es das als normal ansehen - aber der Mechanismus, Glucosespiegel im Blut steigt + Geschmacksreiz Glutamat/Glutaminsäure => starke Insulinausschüttung => Unterzuckerung => Appetit auf Energie kann sehr schnell in die fatale Spirale geraten, wo der Appetit zu einem vermehrten Fressen von Pellets führt mit der Folge der starken Insulinausschüttung => Unterzuckerung => Appetit auf Energie => Fressen von Pellets => Glucosespiegel steigt usw usf ...
Erst, wenn dieser Teufelskreis durchbrochen wird, indem dem Chin für eine längere Zeit (meist mehrere Monate) die Pellets gesperrt werden, merkt das Chin die Übelkeit, welche die Pellets auslösen - und verweigert fortan die Pellets.

Es gibt üblere Geschmacksverstärker, die weitaus schneller zu Süchten führen und durchaus legal und illegal in der Futtermittelbranche eingesetzt werden. Der berühmteste illegale Geschmacksverstärker sind Opiate, sie machen direkt körperlich abhängig und dadurch süchtig, schmecken und riechen stark, so daß ein süchtig gemachtes Tier (zu dem auch Menschen zählen) jegliches Futter, egal welcher Qualität, mit diesem Geschmack und Geruch mögen. Opiatsüchtigen kann man opiatisierte Scheiße verfüttern und braucht nicht mal für sorgen, daß der typische Scheißhausgeruch überdeckt wird!
Ein solcher in der Nutztierbranche illegal eingesetzter Geschmacksverstärker ist auch Antibiotika ... in der wirksamen Dosis wirkt Antibiotika zwar hochgradig appetiterschlagend, aber in sehr kleinen, nicht antibiotisch wirksamen Dosen ist es ein irrsinnig starker, suchtauslösender Appetitanreger, der dazu führt, daß fast völlig ohne Selektion in sich hineingeschaufelt wird!
Wird auch heute noch illegal in der Schweinemast ausgenutzt!

Weiterhin werden in der Futtermittelbranche, insbesondere bei Hund und Katz, aber auch in Heu und vermutlich auch in Pellets für Nager Parfüme eingesetzt, Aromen, die den Geschmackssinn verwirren. Während Gewürze das Essen nur besser schmecken lassen, da sie in geringer Dosierung Heilwirkung haben und damit das Essen bekömmlicher machen, ist das bei Parfümen anders - sie überdecken den Geschmack von Schimmel, Giften etc ... die Tiere erkennen einfach nicht mehr, was im Futter ist. Bekommen sie also manchmal ein parfümiertes, halbwegs verträgliches Futter und manchmal ein ebenso parfümiertes, verschimmeltes Futter, führen sie die Bauchschmerzen durch das verschimmelte Futter auf Krankheit zurück, denn es schmeckt ja haargenauso, wie das halbwegs verträgliche Futter ... fataler und oft auch tödlicher Irrtum!
Zum Glück schmecken und riechen Parfüme stark ... Chinchillas, die Parfüme im Futter nicht gewohnt sind, rühren diese nicht an und lassen selbst bestes Futter stehen, wenn es parfümiert wird. Dadurch macht es nix, wenn sie minderwertiges oder gar verschimmeltes parfümiertes Futter bekommen, sie lassen es genauso liegen, wie sie generell jegliches parfümierte Essen stehen lassen - nur, wenn Chinchillas nix anderes wie parfümiertes Futter kennen, was dann?
Bei Katzen geht das soweit, daß sie dann wirklich nur noch ebenso wie gewohnt parfümiertes Futter anrühren!
Fataler und manchmal tödlicher Irrtum!

Gibt noch mehr solcher und ähnlicher Mechanismen, wie man minderwertiges Futter in großen Mengen in Tiere hineinbekommt ...

Allerdings kommt noch etwas mit hinzu ... die Mängel, die bei langjähriger Pelleternährung entstehen. Einer dieser Mängel ist Mangel an essentiellen Fettsäuren. Und den versuchen die Chins bei entsprechendem Angebot möglichst schnell zu kompensieren - indem sie halt soviele Nüsse futtern, bis sie genügend essentielle Fettsäuren gefuttert haben.
Da das Fressen von Pellets allerdings essentielle Fettsäuren verbraucht, brauchen Chins mit Pellet als Hauptspeise mehr Nüsse, wie Chins ohne Pellets, um genügend essentielle Fettsäuren aufnehmen zu können.
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LottaLeben
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 16:21

Murx Pickwick schrieb:
Sowas könnt ihr doch nicht machen!
Dieselbe Frage steht im Chinboard, ich war mir sicher, ich hab nen ellenlangen Text zu geschrieben, der meiner Meinung nach gut war - und plötzlich war der nicht mehr auffindbar!
ey
auslach Äh, ja ...sorry loool

Murx Pickwick schrieb:

Im Grunde genommen wird jedes Futtermittel das Selektionsvermögen irgendwie beeinflussen - es ist hier eher die Frage, ab wann es krank macht ... und da sind Pellets eindeutig Kandidaten für, die Süchte auslösen können.
Wie jetzt jedes Futtermittel? Also jedes Futtermittel was als Alleinfuttermittel angepriesen wird oder meinst du auch Kräuter? Ich bin eigentl. schon länger der Ansicht das Pellets die Selektion stören müssen. Die Tiere haben durch den vorgefertigten Mix doch gar nicht die Möglichkeit einzelnde Bestandteile aufzunehmen. Klar, sie selektieren natürlich trotzdem bei den Kräutern und Heu. Aber doch nicht in dem Ausmaß, wie es ein naturnah ernährtes Chinchilla tut. Diese ganzen Feinheiten, die die Tiere durch die Ernährung genau abstimmen, sind im Grunde gar nicht möglich, oder?!

Murx, sind Geschmacksverstärker denn deklarationspflichtig?
Ja, das mit den Parfümen habe ich auch schon mitbekommen. Hier in Futterhaus gibt es so Extrudate und die sind als Probe zum Riechen in Gläschen. Total krank. Riecht dann tatsächlich nach Kräutern oder Blüten.

Das mit den Nüssen klingt logisch, das sie eben mehr essentielle Fettsäuren brauchen, als naturnah ernährte. Bei mir war dieser Umschwung mit den Leckerlies aber schon bei den Mädels nach 2 Tagen zu erkennen. So schnell können sie sich doch nicht "erholt" haben.
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 16:54

Aleks, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Terroristen die Nüsse mampfen, weil sie einen Mangel haben. Sie bekommen viele verschiedene Samen in unbegrenzter Menge und wenn da ein Mangel wäre, würden sie die ja auch alle auffuttern und nicht immer welche im Napf lassen (sie lassen verschiedene Samen im Napf, also es bleibt nicht nur das liegen, was sie nicht gerne fressen).
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Murx Pickwick
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 17:05

Du kannst es an dir selbst ausprobieren, wie stark Kräuter den Geschmackssinn und damit die Selektion beeinflussen ...
Kau mal Pfefferminzblätter und probiere dann unterschiedliche andere Futtermittel (Brot, andere Kräuter, Apfel etc), notiere dir, was dir schmeckt und was nicht.

Kau dann mal Salbei und probiere die gleichen Futtermittel und notiere dir, was dir schmeckt.
Du wirst sehen, dir schmecken mit Salbei andere Sachen besser, wie mit Pfefferminz.

Ist auch ganz gut so, soll so sein - denn jedes Kraut (eigentlich jedes Futtermittel, egal ob naturnah oder nicht) verändert die Verträglichkeit der nachfolgend gefressenen Futtermittel. Der Geschmack, der sich ändert, zeigt dir nur, was am Besten zu dem paßt, was du vorher gefressen hast.

Glutamat und Glutaminsäure und diverse andere Geschmacksverstärker sind nicht deklarationspflichtig, andere wieder ja. Viele Geschmacksverstärker kommen so, wie in Pellets, nur dort vor und nirgendwo sonst (auch nicht deklarationspflichtige, wie Glutamat), daran konnte sich kein Tier anpassen. Entweder, solche Geschmacksverstärker werden vollständig gemieden, oder aber sie bringen diese feine Abstimmung zwischen den Geschmäckern durcheinander - und damit die Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Wirkungen der einzelnen Futtermittel - einige dürfen nämlich gar nicht zusammen gegessen werden!

Dennoch können Tiere erstaunlich genau auch mit Fertigfutter selektieren - sieht man an Katzen und Hunden sehr schön, die trotz der perfekten Parfümierung und der perfekten Mogelpackung es schaffen, die besonders schädlichen Futtermittel stehen zu lassen ... wenn sich auch nur ne Kleinigkeit im gewohnten Katzenfraß ändert, kann es bei Katzen dazu führen, daß sie lieber verhungern, wie dies zu futtern!
Auch Chinchillas können das, sie erriechen trotz aller Manipulation, wo welche Aminosäure und wo welche Fettsäure in den Pellets ist ... das Schädliche sind nicht die Pellets selbst, sondern die Gifte in den Pellets, welche den Stoffwechsel durcheinanderbringen - die Hälfte der Stoffe in Pellets gibts erst seit 40 - 80 Jahren auf unserer Welt! Das Gefährliche für die Chins ist, daß sie zwischen leicht giftigen und stark giftigen Pellets wählen müssen - und dann noch darauf achten müssen, genügend Nährstoffe aufzunehmen!

Essentielle Fettsäuren werden weniger gebraucht, wenn die Darmgesellschaft sich auf naturnah umgestellt hat - und das ist schon nach weniger wie 24 Stunden der Fall! Die essentiellen Fettsäuren werden dann nämlich über den Blinddarmkot geliefert.
wenn jedoch die Blinddarmgesellschaft zuwenig verwertbare, längerkettige Kohlenhydrate bekommen (also sowas wie Pektine, Cellulose und so), dann kann sie nicht genügend essentieller Fettsäuren herstellen. Ist genau wie mit den Säugern, wenn Bakterien mit Kunst ernährt werden und nicht mehr naturnah, produzieren sie fast nur noch gesättigte Fettsäuren - und die braucht kein Chinchilla - zumindest nicht in den Mengen!

Dazu kommt, daß bei einem Mangel normalerweise versucht wird, erstmal mehr wie Bedarf zu fressen - für die nächste Mangelzeit. Das wird alles eingelagert und gespeichert - Vorsichtshalber ... kommt dann immer genügend Nachschub, werden diese Speicher nicht mehr gelehrt und dadurch wird auch dann schlagartig weniger gefressen. Das wirkt allerdings erst nach eineinhalb bis drei Tagen, je nachdem, ob die Tiere nun tatsächlich genügend Nüsse zum Speicherfüllen bekommen, oder nicht.

Es gibt da sicherlich noch weitere Effekte, die hier noch gar nicht angesprochen worden sind.
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 17:21

Hab eben eine interessante Seite zu Zusätzen im Hundefutter gefunden.
Wer neuerdings auf den Packungen " sensorische Zusatzstoffe" findet, der hat Futter mit Geschmacksverstärkern in den Händen.
http://www.stadthunde.com/magazin/ernaehrung/hundefutter-etiketten/hundefutter-sensorischezusatzstoffe.html
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty08.08.11 18:09

Okay, danke für die Erklärungen Very Happy
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BeitragThema: Re: Gefräßige Pelletchinchillas?   Gefräßige Pelletchinchillas? Empty

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