Verbotsforderungen für Exotische und Wildtiere: Chinhaltung soll eventl. auch verboten werden?!

In vielerlei Foren und Gruppen wird aktuell viel über die Verbotsforderungen für Exotische und Wildtiere diskutiert - es geht ein Aufschrei rum, dass die Haltung von mehr oder weniger exotischen Tieren verboten werden soll.

In Belgien und den Niederlanden zum Beispiel - da gibt es schon offiziell entsprechende Gesetze ... auch in Brüssel gibt es derartige Anträge auf der EU Ebene ... So wurde nun die Deguhaltung in den Niederlanden verboten und Chins sind in den Niederlande nach dem neuen Gesetz bereits genehmigungspflichtig!

Ich zitiere jdm aus FB:
Die Gefahr ist folgende :

Laut EU Recht kann kein Land ein schwächeres Gesetz rausbringen, wenn es bereits ein entsprechendes Gesetz in einem anderen Land gibt ... Niederlande hat zum vergleich zu Belgien einige Arten direkt ausgegrenzt ...

Folglich müsste Deutschland schon mit den Niederlande gleichsetzen ... damit das Gesetz bestand hätte ...

Vorsicht - die Tendenz geht in Deutschland derzeit eher zu "ganz Verboten"


Hier drei Links:
https://www.facebook.com/GegeneinHaltungsverbotExotischerHaustiere
https://www.facebook.com/pages/Tierhalter-k%C3%A4mpfen-f%C3%BCr-Tierhalter/350432741633510
http://degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?p=371080#p371080

mir hat ein kurioser Mann bei fb ne pn geschrieben zu dem Thema... Keine Ahnung wer das ist
als ich nach einem aktuellen link (auf deutsch.... Holländisch kann ich nicht zu 100%...) fragte kam nur "das sollte man doch wissen..."
keine Ahnung wer,oder was er ist... 
ich kopier es moin mal hier rein...

Ja, von ihm hab ich auch die Info und habe mit ihm schon geschrieben.

Hier eine offiziellere Quelle:
Volkskrant: De zwarte lijst van Amerikaanse rode eekhoorn tot zebramangoeste

Die Begründung ist sehr interessant, denn es geht um die Tierarten, die entweder SARS übertragen oder nicht domestiziert werden können ... tja, bislang ist der Nachweis, daß Degus SARS übertragen, nicht gelungen und sie sind schon lange mind. genauso domestiziert, wie der Goldhamster, der jedoch auf der Liste gar nicht auftaucht ... hmmm ... 

Oft gehen mit der Einführung solcher Blacklists gleichzeitig das Installieren weiterer ganz anderer Gesetze einher, welche die persönliche Freiheit jedes einzelnen Bürgers in unzulässiger Art und Weise einschränken - man weiß also irgendwann nicht mehr, gegen was man zuerst protestieren soll.
Die Einführung der Blacklist ging beispielsweise mit der Installation des ESM einher.

David hatte doch im Scientia-Forum auch schon mal das Thema angesprochen ....

Ich hab auch so ne PN bekommen. Anscheind hat er sich die Admins rausgesucht und angeschrieben.

Im DP-Forum hat David dazu auch was geschrieben inkl. Links und Quellen:

http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=22717#22717

http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=3023&sid=58c5321a9fbf30b792f137e12b2bb810

Wozu führt das dann? Gibt es einen Bestandsschutz,man darf seine Tiere behalten aber keine neuen angeschafft werden?
Oder wie muß man sich das vorstellen mit den Tieren in den Niederlanden?

Tjaaaaa ... das wissen die Niederländer Halter selbst noch nicht so genau ...

Diese Frage ist echt mal interessant und die habe wir uns auch bereits gestellt... Sinn würde es ja nur machen, wenn es für zukünftige Anschaffungen geht, aber über Sinn und Unsinn lässt sich ja bekanntlich streiten wie man sieht... *seufz*

Ich denke mal (bzw. hoffe es sehr), dass so etwas in Deutschland nie durchgesetzt werden kann. Da wird es doch hoffentlich genug Menschen geben, die eine Klage einreichen, protestieren gehen o.Ä.
Das geht einfach nicht!
Ich wäre generell nicht unbedingt gegen eine Sachkundeprüfung, die man ablegen muss, wenn man ein "ungewöhnliches" Tier halten möchte (am besten ja für alle Tiere. Manchen Menschen sollte man einfach keine Tiere anvertrauen). Aber die Liste in der Form, wie sie jetzt besteht, ist einfach nur undurchdacht und völlig sinnfrei. Mehr fällt mir dazu irgendwie nicht ein. Bleibt nur zu hoffen, dass die Deutschen ihren Hintern hoch bekommen und sich wehren, sollte so etwas hier durchgesetzt werden.

na ja,Ruhe gelassen hat´s mir das nicht, im Internet hab ich außer wilden Vermutungen auch nichts gefunden-mal abgesehen von den Vorderungen von sog. Tierrechtlern/Tierschützern alle exotischen Tiere generell zu verbieten.

Ich dachte vielleicht frag ich mal im Tierheim Berlin,ob die was wissen.Hab denen erzählt daß ich Chinchillas hab,wie ich sie halte und daß ich mir Sorgen mache wegen der politischen Situation.

Also laut Aussage ist dort nicht bekannt daß Chinchillas verboten werden sollen.

Die Frage ist- ist denn in der Öffentlichkeit überhaupt irgendwas bekannt/ wird bekannt gemacht- oder findet das Alles hinter verschlossenen Türen statt ohne Informationen/Mitspracherecht für die Öffentlichkeit?

Zur abgeschlossenen Pedition gabs nur den Hinweis:befindet sich in Prüfung.



Und zur Sachkundeprüfung:  die kann man ja jederzeit ablegen,wenn man möchte,
ist aber nicht ganz billig (um es mal vorsichtig auszudrücken)

Zitat :

Ich denke mal (bzw. hoffe es sehr), dass so etwas in Deutschland nie durchgesetzt werden kann. Da wird es doch hoffentlich genug Menschen geben, die eine Klage einreichen, protestieren gehen o.Ä. 

Wieso?
Ist doch in Deutschland schon längst passiert!

In Bayern sind diverse Hunderassen verboten, mit ihnen darf man da weder züchten, noch sie von der Leine lassen und erst recht nicht einführen etc. Hunde dieser Rassen müssen aus Bayern ausgeführt werden oder müssen kastriert werden und dürfen nur noch mit Maulkorb und Leine gassi geführt werden.

In Hessen gibt es ein Gesetz mit folgendem Wortlaut:
“Die nicht gewerbsmäßige Haltung eines gefährlichen Tieres einer wild lebenden Art ist verboten. Gefährliche Tiere sind solche, die in ausgewachsenem Zustand Menschen durch Körperkraft, Gifte oder Verhalten erheblich verletzen können und ihrer Art nach unabhängig von individuellen Eigenschaften allgemein gefährlich sind“
Streng genommen fallen da auch Chinchillas drunter, denn sie sind in der Lage, mit ihren Zähnen Menschen erheblich zu verletzen, so daß nur noch geprüft werden muß, ob Chinchillas allgemein gefährlich sind ...
Solltest du allerdings deine Kobrasammlung gewerblich halten, darfst du das selbstverfreilich, brauchst nicht mal ne Sondergenehmigung, denn die Einschränkung gilt ja nur für die NICHT gewerbsmäßige Haltung.

In Hamburg wurden mehrfach Katzenzüchter auf Zuchtverbot verklagt, da sie mit weißen Katzen züchteten. Es ging hier um die Auslegung des Tierschutzgesetzes, wonach durchaus taube Katzen bei der Zucht von weißen Katzen geboren werden können. Der Nachweis, daß in solchen Zuchten noch nie eine taube Katze geboren wurde, war nicht rechtszulässig, denn es gibt Untersuchungen, wo in Populationen weißer Katzen (bei denen ein Großteil übrigens taub war!) vermehrt taube Katzen geboren wurden ... 

In Gesamtdeutschland war zeitweise die Papageienhaltung nur noch mit Genehmigung zulässig, man brauchte zudem einen Quarantäneraum, die Begründung war Psittacose, die von Papageien auf den Menschen übertragen werden kann. Eine weitere Begründung war das Dezimieren von Wildpapageipopulationen durch den Fang und Verkauf von Papageien in unsere Wohnungen. Man mußte also plötzlich für seinen Wellensittich einen Quarantäneraum nachweisen oder das Vögelchen abgeben und die Haltung einer ganze Reihe von häufig gezüchteten und mehr oder weniger domestizierten Papageien war nur noch unter enormen Auflagen möglich.
Zwar wurde diese Gesetzgebung inzwischen an die real existierenden Verhältnisse angepaßt, aber zeitweise hatte man selbst mit seinem Hansibubi extreme Probleme bekommen, sobald bekannt wurde, daß da ein Wellensittich oder gar mehrere in der Wohnstube zwitscherten!

Weitermachen?

Chinchillas verbieten sollen die mal. Auf dhd24 sind über 1000 Abgabetiere inseriert, manche Zuchten beherbergen 50 Chins und mehr. Wohin mit den Tieren?

[Sarkasmus]In unseren Parks und Wäldern ist doch noch genug Platz ... [/Sarkasmus]

Das Verbot der Haltung von diversen Hunderassen in Bayern und die extremen Auflagen in anderen deutschen Bundesstaaten, was diese Rassen angeht, hatte dazu geführt, daß die Tierheime sich mit diesen Rassen füllten - und da sehr schnell die deutschen Tierheime sich weigerten, weiterhin solcherart unvermittelbaren Hunde anzunehmen und stattdessen lieber leicht zu vermittelnde Südeuropäer aufzunehmen, gabs eben österreichische und schweizer überfüllte Tierheime!
Und?

Oder ... damals, als die Papageienhaltung derartig stark eingeschränkt wurde, wurden erst die Tierärzte überrannt mit Agaproniden, Zwergpapageien, Nymphensittichen, Wellensittichen und weiteren leicht züchtbaren Papageien und nachdem sich rausstellte, daß Tierärzte nicht gewillt sind, ohne vernünftigen Grund rundum gesunde Tiere einzuschläfern, fand man besonders häufig auf der Straße sitzende Papageichen aller Couleur ... 
Und?

Seit dem Haltungsverbot für private Zwecke von gemeingefährlichen Tieren in Hessen standen hessische Tierheime plötzlich vor dem fast unlösbaren Problem, diverse teilweise sehr empfindliche Schlangen, Echsen und sonstige Schuppenträger bzw diverse Spinnenarten und Insektenarten unterzubringen, es war nicht mal der Hauch einer Ahnung da, wie solcherart Tiere gehalten werden könnten ... davor konnten solcherart Tiere immer noch über Liebhaber oder aber über diverse Zoos und Tiergärten in sachkundige Hände vermittelt werden.
Außerdem gibt es nun einige erfolgversprechende neue Kolonien von Schnappschildkröten in einigen Teichen und Seen, die es vielleicht sogar demnächst zur nächsten gelisteten Neozooenart schaffen.
Und?

Glaubst du ernsthaft, daß die paar Chinchis, die nach nem Chinchillahaltungsverbot plötzlich über sind, wirklich ein größeres Problem darstellen werden?

Na es betrifft dann ja wohl nicht nur Chins, wenn alle möglichen "exotischen" Tiere nicht mehr gehalten werden dürfen sollten. Nicht nur ein "paar" Chins. Und solche tollen Maßnahmen sollen also mal wieder zum Schutz der Tiere sein...

Natürlich sind sie nur zum Schutze der Tiere - genau so wie ja auch die Papageienverordnung, die letztendlich zum Freisetzen diverser für das hiesige Klimata gänzlich ungeeigneter Papageienarten führte, oder die hessische Verordnung, die zu neuen Schnappschildkrötenpopulationen in wildlebenden Teichen führte und und und ... 
sry, mein Sarkasmus in dieser Sache ... ich beobachte das nun schon seit meinem 10. Lebensjahr, ich wollte halt immer wissen, was der Grund für eine Regel ist - und wenn ich dann höre, Molche dürfen nicht aus Teichen gefangen werden, damit sie überleben und ich höre, der Teich soll zubetoniert werden und ein Hochhaus draufgesetzt werden, dann rette ich die Molche, indem ich sie rausfange - kann ja nicht verboten sein, sie zu retten ... das ist das für mich logisch.
Wenn mir dann aber gesagt wird, zum Schutze der Molche darf ich sie auch dann nicht aus diesem Teich holen, wenn da ein Hochhaus draufgesetzt werden soll, hab ich irgendwie eine Denkblockade - ich sehe nämlich nicht, wie das den Molchen helfen soll, wenn der Teich zwecks Häuserbau samt lebender Molche drin zubetoniert wird ... 

... und genau so gehts mir inzwischen auch mit sämtlichen Verboten und Beschränkungen in der Tierhaltung ... ich hab da einfach eine Denkblockade, daß ich den Sinn dahinter nicht kapiere.

Allerdings stand bei den dort aufgeführten Tieren die unter strenger Auflage gehalten werden dürfen-wie Chinchilla nicht,wie die Auflagen aussehen.
Gut,sind(hoffentlich) für jede Tierart verschiedene,
aber wann sollen die denn aufgestellt werden-bzw veröffentlicht?

Was ich sehr seltsam finde: nehmen wir mal nur die Nagetiere,wo ist der Unterschied, ob mich Chinchilla oder Meerschwein/Kaninchen beißt? Letztere sind
viel wehrhafter als Chinchillas. Grübel....

Diese Liste ist doch eh fürn Poppes (wenn du die holländische meinst). Wieso sollen Dsungaren ganz verboten werden, aber Campbell Zwerghamster darf man noch mit Auflagen halten? Gleiches mit Degus und Chins. Oder auch schön: Frettchen mit Auflagen und Nerze ohne.
Lasst uns alle auf Wasserbüffel umsteigen....

Meerschweinchen sind domestiziert - und Kaninchen sind länger domestiziert wie Chinchillas. 
Ergo - für Meerschweinchen und Kaninchen gelten diese Regelungen nicht, sondern nur für das auf diese Art und Weise als Wildtier definierte Chinchilla - ist doch ganz einfach ... 

Bei den Frettchen und den Nerzen fällt es langsam selbst mir schwer, genügend Phantasie aufzubringen, um da ne Begründung an den Haaren herbeizuziehen ... 

Ich werd mir dann lieber so kleine, süße Hauselefanten aus Thailand importieren und die in der Wohnung züchten ... das sind Haustiere, da kann mir nix passieren.

Auf der hessischen Liste der gefährlichen Tiere standen übrigens eine ganze Reihe Spinnen ... darunter etliche, die mit wenigen Quadratdezimetern vollkommen zufrieden sind und nicht mal zubeißen, wenn man ihnen nen Finger in die Bruthöhle stopft ... inzwischen hat man sich erbarmt und diese Spinnen sind runtergeflogen.

Hihi ja, Hauselefanten
Wenn man wirklich so eine Liste machen möchte mit Auflagen usw., dann doch bitte in Zusammenarbeit mit Leuten, die Ahnung von den Tieren haben und nicht völlig willkürlich :/ Wenn diese Auflagen dann auch erfüllbar sind für die, die sich wirklich mit dem Tier auseinander setzen wollen, dann ist das doch super. Würde vielleicht die spontanen Anschaffungen und Vermehrer einschränken.

Selbst die Zusammenarbeit mit Leuten, die Ahnung von den Tieren haben (oder besser gesagt, die von sich behaupten, Ahnung von den Tieren zu haben) bringt nur willkürliche Ergebnisse.

Was vor dem Erstellen solcher Verbotslisten und Haltungseinschränkungen kommen muß, das sind das Erstellen von objektivierbaren und meßbaren Kriterien, die für alle gehaltenen Arten umgesetzt werden können ... der nächste Schritt wäre, diese Kriterien auch anzuwenden - und zwar auf ALLE gehaltenen Tierarten, egal ob Nutzvieh, Zootier oder Heimtier.

Eines dieser Kriterien könnte beispielsweise sein, daß das Tier in einer Richtung, ohne die Richtung ändern zu müssen, mind. fünf Einheiten der schnellsten Gangarten zurücklegen können (also bei Chinchillas fünf Galoppsprünge). Das kann man bei jedem Tier einmal durchmessen, bei Tieren, die keine Schritte machen, sondern kriechen, schlängeln oder so, könnte man auch durchaus die Körperlänge zum Ermitteln hinzuziehen.

Bei Chinchillas müßten da pro Galoppsprung um die 40cm plus minus rauskommen, heißt also, Mindestkäfiglänge 2m ... nur als Beispiel.

Man könnte auch die Größen der Kernreviere in freier Wildbahn nehmen und davon 10% ... dann wäre die Eisbärenhaltung verboten, weil niemand 40ha den Eisbären zur Verfügung stellen kann, Kaninchen wären bei einer Bodenfläche von ca. 200qm plus 80cm Bodentiefe und Goldhamster wären bei ca. 1000qm plus 80cm buddelbarer Bodentiefe.
Wandernde Arten bräuchten dann gesonderte Kriterien ...